Wort | Fünfundzwanzigstes Wort | 664
(549-720)

Sie glaubten an

»Es ist nichts anderes als eine Offenbarung, die offenbart wird.« (Sure 53, 4)

mit einer Gewissheit, die sie selbst erlebt und gelebt hatten. Also beinhalten manche Verse neben allen obenerwähnten Zeichen noch viele andere Eigenschaften, die hier nicht unser Thema betreffen. Aus der Sammlung dieser Eigenschaften wird ein so wunderbares, vollendetes Ornament erkennbar, dass es selbst noch ein Blinder sehen kann.

Das dritte Licht des Zweiten Strahls ist folgendes: Der Qur´an bietet keine Vergleichsmöglichkeit mit irgendeinem anderen Wort, ist unvergleichbar mit anderen Worten. Denn die verschiedenen Ebenen eines Wortes ergeben sich hinsichtlich seiner Erhabenheit, Kraft und Schönheit aus vier Quellen. Eine davon ist sein Sprecher (mutekellim). Eine andere ist der Angesprochene (muhatab). Eine weitere ist seine Absicht (maqsad). Eine letzte ist sein Niveau (maqam). Es ist keineswegs so, wie es die Literaten sagen, die nur den literarischen Wert (maqam) ins Auge fassen. Weil dies aber so ist, frage dich bei einem Wort: »Wer sagte es? Wem wurde es gesagt? In welcher Absicht wurde es gesagt? Wie seriös (maqam) war es gemeint?« Bleibe nicht dabei stehen, nur das Wort allein zu betrachten. Da ein Wort nun einmal seine Kraft, seine Schönheit aus diesen vier Quellen schöpft, erkennt man, sobald man der Quelle des Qur´an seine Beachtung schenkt, den Grad seiner sprachlichen Brillanz, seiner Erhabenheit und seine Schönheit. Da nun einmal ein Wort (kelam) abhängig ist von dem, der es sagt (mutekellim), so beinhaltet dieses Wort auch, sobald es sich dabei um ein Gebot oder ein Verbot handelt, zugleich Willenskraft und Macht entsprechend dem Rang des Sprechers. Dann wird das Wort so stark, dass es keinen Widerstand mehr duldet. Es wirkt wie der elektrische Strom. Dementsprechend steigert sich auch die Erhabenheit und Kraft eines Wortes. Zum Beispiel:

»Oh Erde, verschlinge dein Wasser, und, oh Himmel, halt ein!« (Sure 11, 44)

kein Ton