Wort | Sechsundzwanzigstes Wort- Gottes Vorherwissen | 735
(721-749)

Die Macht Gottes tuscht dieses bedeutungsvolle Buch des Kosmos über diesem Plan. Wir haben nun ein für alle Mal verstanden, dass die Trennlinien, an denen die Früchte reifen und die Enden, dort wo die Göttliche Weisheit wirkt, im konkret physischen wie im abstrakt spirituellen Sinne mit dem Stift göttlicher Vorausschau entworfen und gestaltet worden sind. Mit Sicherheit sind auch alle Zustände und Verhaltensweisen, denen alles, was da lebt, in der Spanne seines Lebens unterworfen ist mit diesem Stift göttlicher Voraussicht entworfen und gestaltet.

Wenn du sagst: »Die Vorherbestimmung hat uns in der Weise gebunden, dass sie unsere Freiheit aufhebt. Ist nicht der Glaube an die Vorherbestimmung eine Bürde und eine Einengung für das Herz und den Geist, die sich nach Ungebundenheit und Freizügigkeit sehnen?«, so lautet

die Antwort: Nie und nimmer! So wie es keineswegs eine Einengung bedeutet, vielmehr unendlich erleichtert, entspannt, erfreut und erfrischt, verleiht sie Sicherheit und Geborgenheit, Licht und Heiterkeit. Denn: Wenn ein Mensch nicht an die göttliche Vorherbestimmung glaubt, ist er gezwungen, im kleinen Kreise seines bisschen Freiheit, einer vorübergehenden Unabhängigkeit, ein Joch so schwer wie die Welt auf den armseligen Schultern seines Geistes zu tragen. Denn: Der Mensch ist mit dem ganzen Kosmos verbunden. Er hat grenzenlose Wünsche und Erwartungen. Weil seine Macht, sein Wille, seine Freiheit noch nicht einmal dem millionsten Teil von ihnen genügen können, lässt sich leicht verstehen, wie fürchterlich und entsetzlich der Druck der inneren Bedrängnis ist, unter der er leidet. So lässt ihn denn sein Glaube alles Schwere auf das Schiff der göttlichen Vorherbestimmung werfen und gibt ihm Raum, seine Reise in vollkommener Ruhe und in der vollendeten Freiheit des Geistes und des Herzens zu unternehmen. Er nimmt nur der herrschsüchtigen Seele ihre kleinen Freiheiten, vernichtet ihr pharaonisches Wesen, beseitigt ihre Herrschaft und lässt sie nicht so einfach tun, was immer sie gerne möchte. Der Glaube an die göttliche Vorherbestimmung ist so köstlich und von einer solchen Glückseligkeit, wie man sie nicht beschreiben kann. Mit dem folgenden Gleichnis wollen wir auf diese Köstlichkeit, diese Glückseligkeit nur mit einem Beispiel verweisen. Da ziehen also nun zwei Männer zu dem Regierungssitz eines großen Königs. Sie gelangen zu dem privaten Schloss dieses Königs, einem Ort voll eigenartiger Dinge.

kein Ton