Wort | Siebenundzwanzigstes Wort | 772
(750-777)

Zweitens: Indem man über viele Stufen des geistigen Weges emporsteigt. Den Leuten der Gottesfreundschaft (Mystiker) gelingt es zwar, ihre Begierden auszulöschen und ihr eigenwillige Seele zu töten, doch können sie wiederum den Sahabis nicht gleich kommen, denn die Seelen der Gefährten des Propheten waren geläutert und gereinigt. Daher erfuhren sie durch viele natürliche Anlagen, die im Wesen ihrer Seelen liegen, die verschiedenen Möglichkeiten der Anbetung Gottes und die unterschiedlichen Arten des Dankes und der Lobpreisung. Nach der Vernichtung der Begierde gehen diese Methoden der Anbetung der Gottesfreunde (Mystiker) in Routine über.

Dritter Aspekt: Hinsichtlich der vorzüglichen Taten und der verdienstreichen Handlungen (sevab) und hinsichtlich der besonderen Eigenschaften, die das jenseitige Leben betreffen, kann man die Sahabis nicht erreichen. Denn wie ein Soldat unter besonderen Umständen durch eine Stunde Wache stehen, unter Einsatz seines Lebens auf wichtigem Posten, soviel Segen erwerben kann wie durch ein Jahr Anbetung, so kann er auch, wenn ihn eine Kugel trifft, in einer Minute auf eine Stufe (makam) wie die eines Gottesfreundes emporsteigen, die man sie sonst erst nach mindestens 40 Tagen erreichen kann. Genauso waren die Verdienste der Sahabis in ihrem Aufbau des Islam, in der Verbreitung der Gesetze des Qur´an, in ihrer Bereitschaft, um des Islam Willen, einer ganzen Welt Widerstand zu leisten, so hoch, dass andere (die Verdienste einer einzigen) Minute nicht einmal in einem Jahr erwerben können. Man kann sogar sagen, dass alle ihre Minuten in diesem heiligen Dienst jener Minute gleichen, in der der Soldat den Märtyrertod erlitt. Alle ihre Stunden sind wie der Wachdienst eines opferbereiten Soldaten, der unter Lebensgefahr eine Stunde Wache hält. Die Mühe ist nur gering, ihr Lohn aber groß und ihr Wert erhaben. In der Tat stehen ja die Sahabis bei dem Aufbau des Islam und bei der Verbreitung der Lichter des Qur´an in der ersten Reihe. Daher wird ihnen von den (Verdiensten der) guten Taten der ganzen Gemeinde nach dem Grundsatz

»Derjenige, der veranlasst, wird genauso bewertet, wie derjenige der ausführt.«

ein Anteil zugeschlagen. Das Gebet, das die ganze islamische Gemeinde spricht,

kein Ton