Wort | Siebenundzwanzigstes Wort | 776
(750-777)

Antwort: Bestünde der Mensch nur aus seinem Herzen, dann sollte er alles aufgeben, außer IHM, auch die Namen und Eigenschaften (Gottes) hinter sich lassen und die »Bindung des Herzens« nur mit dem Wesen Gottes des Gerechten vollziehen. Aber das menschliche Wesen umfasst (in sich sehr viele) dienstbereite (Geister), subtile Eigenschaften und Fähigkeiten wie Verstand, Geist, meditative Wahrnehmung und Gemüt (nefs). Der vollkommene Mensch (insan-i kamil) ist derjenige, der alle inneren Feinheiten (seines Wesens) auf den verschiedenen, ihnen eigenen Wegen des Dienstes und der Anbetung in Richtung auf die Wahrheit hin leitet und wie ein Sahabi in weitem Umfang, in vielfältiger Form, unter dem Kommando seines Herzens, umgeben von allen Subtilitäten, seinen Soldaten, wie ein Held zum Ziel schreitet. Wenn das Herz, um sich selbst zu retten, seine Soldaten verlässt und ganz alleine weiter geht, ist das kein Anlass, um stolz zu werden, sondern nur die Folge einer Notlage.

Vierte Frage: Woher resultiert die Behauptung einer Überlegenheit gegenüber den Sahabis? Wer bringt dergleichen heraus? Warum ist dies in heutiger Zeit überhaupt ein Gesprächsthema? Woher resultiert dieser Anspruch auf Gleichheit mit den großen Exegeten?

Antwort: Es gibt zwei Gruppen, welche diese Frage diskutieren. Die eine Gruppe sind die aufrichtigen Leute des Glaubens und die Gelehrten, die so manche Hadith gelesen haben und nun in heutiger Zeit die Gottesfürchtigen und Frommen mit dergleichen Themen für Gespräche interessieren und begeistern. Gegen diese Gruppe haben wir nichts einzuwenden. Aber dies sind nur einige wenige und sie kommen schnell zur Besinnung. Die andere Gruppe aber sind äußerst bösartige, selbstgefällige Menschen, die (ihre Gesinnung) unter dem Anspruch auf Gleichheit mit den großen Exegeten ohne jede Rechtsschule verbreiten und ihre Glaubenslosigkeit unter der Behauptung der Gleichheit mit den Sahabis praktizieren wollen. Denn:

Zum ersten: Diese Irrgläubigen sind ihren Ausschweifungen verfallen. Sie sind von ihren Ausschweifungen abhängig geworden. Sie können diese Auflagen des islamischen Gesetzes nicht erfüllen, die sie in ihren Ausschweifungen behindern. Um eine Ausrede zu finden, sagen sie: »Diese Fragen sind Idjtihad. In diesen Fragen widersprechen die verschiedenen Rechtsschulen einander. Außerdem sind sie Menschen wie wir und können Fehler machen. So können also auch wir ihnen gleich uns unseren eigenen Idjtihad machen, unseren Gottesdienst nach unseren Wünschen machen. Warum sollten wir dazu gezwungen sein, (einem Mezheb) zu folgen?«

kein Ton