Wort | Dreiunddreißigstes Wort - Mensch und Kosmos | 1020
(1008-1060)

Alles, was da ist im Kosmos, unterstützt sich gegenseitig, steht in einer Art von Dialog miteinander. Das Subsidiaritätsverhältnis aller Geschöpfe untereinander zeigt uns, wie sie alle von der Sorge des Einen und Einzigen gehalten sind, der alle Dinge lenkt und leitet (Murabbi), verwaltet und regiert (Mudebbir), der über alles verfügt und befiehlt (Mutasarrif), des Herrn (Seyyid) in dessen Dienste sie alle gestellt sind. Denn angefangen von der Sonne, die auf Befehl ihres Herrn allen Lebewesen auf Erden zubereitet, wessen sie bedürfen, über dem Mond, der uns zu unserem Kalender dient, bis hin zu Licht, Luft, Wasser und Nahrung, eilen sie alle den Lebewesen zu Hilfe.

Und weiter eilen die Pflanzen den Tieren zu Hilfe. Die Tiere eilen den Menschen zu Hilfe. Ja sogar die einzelnen Organe des Körpers unterstützen sich gegenseitig. Bis schließlich am Ende selbst die Vitalstoffe den Zellen des Körpers zu Hilfe kommen.

So zeigt nach dem Grundsatz der Subsidiarität alles Geschaffene, selbst die tote, starre Materie, in der gegenseitigen Hilfeleistung, dass alles unter dem Gesetz der Freigiebigkeit, dem Grundsatz der Liebe (Shefqat), dem Prinzip der Barmherzigkeit (Rahmet) in großer Weisheit und Freigiebigkeit einander zu Hilfe kommt, einander auf den gegenseitigen Hilferuf antwortet, einander Halt und Stütze bietet und beweist dadurch offensichtlich, dass (alle Schöpfung) Diener und Beamter und zugleich auch ein Kunstwerk des Einen, Einzigen und Alleinigen (Vahidi Ahad), Einzigartigen und Unvergleichlichen (Ferdi Samed), Allmächtigen (Qadiri Mutlak), Allwissenden (Alimi Mutlak), Allbarmherzigen (Rahimi Mutlak), des VollkommenFreigiebigen (Kerimi Mutlak) und Einen, der da notwendigerweise sein muss (Vadjibu lVudjud), ist.

Nun also denn, oh du armseliger, verlorener Sophistiker! Was hast du nun zu diesem gewaltigen Fenster zu sagen? Meinst du etwa, dass dein »Zufall« all dies zu bewirken vermöchte?...

Elftes Fenster

»...und es gibt nur im Gedenken Gottes (dhikru´llah) die Geborgenheit der Herzen.« (Sure 13, 28)

Die Befreiung aller Geister und Herzen von den Leiden und Wirren, die aus Irrtümern entstehen, von den seelischen Schmerzen, die aus der Verwirrung entstehen, ist nur in der Erkenntnis des Einen und Einzigen Schöpfers (Haliq) möglich. Sie finden ihre Ruhe, wenn sie die ganze Schöpfung einem einzigen Meister zuschreiben, Geborgenheit im Gedenken an Gott, den Einen und Einzigen. Denn führt man die zahllosen Geschöpfe nicht auf einen einzigen Herrn zurück (wofür wir im »Zweiundzwanzigsten Wort« sichere Beweise erbracht haben), so müsste man jedes einzelne Ding auf zahllose Ursachen zurückführen. In diesem Falle würde jedoch das InsDaseintreten eines einzigen Dinges so schwierig wie das der gesamten Schöpfung. Denn wer sie auf Gott zurückführt, der führt die zahllosen Dinge auf einen einzigen Herrn (Dhat) zurück.

kein Ton