Wort | Dreiunddreißigstes Wort - Mensch und Kosmos | 1021
(1008-1060)

Führt er sie nicht auf Ihn zurück, dann muss er jedes einzelne Ding auf zahllose Ursachen zurückführen. Dann erreicht aber (die Entstehung) einer einzigen Frucht den Schwierigkeitsgrad (der Entstehung) des ganzen Kosmos, ja würde sogar noch schwieriger als das. Denn bekanntlich entstehen einem einzelnen Soldaten, wollte man ihn unter das Kommando von hundert verschiedenen Leuten stellen, hundert Schwierigkeiten. Unterstellt man dagegen hundert Soldaten unter das Kommando eines einzigen Offiziers, so ist dies ebenso leicht wie die Führung eines einzigen Soldaten. Genauso entsteht aus der Vereinigung ganz verschiedener Ursachen zur Entstehung eines einzigen Dinges eine hundertfache Schwierigkeit. Die Erschaffung sehr vieler Dinge, führt man sie auf einen einzigen Herrn (Dhat) zurück, wird dagegen hundertmal leicht. So ist denn also das, was von zahllosen Leiden befreit, die aus dem im menschlichen Wesen begründeten Verlangen und Streben nach Wahrheit entstehen, ist allein die Einheit des Schöpfers (Tauhidi Haliq) und die Erkenntnis Gottes (ma´rifeti Ilahiye). Da es aber nun im Unglauben (kufr) und in der Abgötterei (shirk) zahllose Schwierigkeiten und Leiden gibt, ist dieser Weg sicherlich absurd und enthält keine Wahrheit (haqiqat). Da es aber nun in der Einheit Gottes (Tauhid) eine unendliche Einfachheit und Leichtigkeit gibt, so wie dies der Leichtigkeit in der Erschaffung aller Dinge, ihrer Vielfalt und all ihrer Kunstwerke entspricht, so ist dieser Weg mit Sicherheit notwendig und wahr.

Wohlan denn, oh du unglückseliger Mensch des Irrwegs! Sieh doch einmal wie finster und leidvoll der Irrweg ist! Willst du denn auf dem Wege gehen, der so mühevoll ist? Siehe doch, wie der Weg des Glaubens und der Einheit dagegen leicht und mühelos ist...ihn schlage ein und befreie dich!...

Zwölftes Fenster

»Lobpreise den Namen deines hohen Herrn, der geschaffen und gestaltet hat, der Maß und Weg bestimmt hat!« (Sure 86, 13)

Entsprechend dem Geheimnis dieser Ayat wurde allen Dingen Harmonie, Ordnung und eine Form in einer Weisheit gegeben, als wären alle Dinge, besonders aber die Kunstwerke in der belebten Natur einer weisheitsgemäßen Form entstiegen. Und in dieser Form und Harmonie finden sich entsprechend ihren Zielen und Zwecken Umgrenzungen, die in ihrem Verlauf verkrümmt und verwinkelt sind.

kein Ton