Blitz | Elfter Blitz | 78
(71-89)

Es gibt in der Gelobten Sitte (zwischen den unterschiedlichen Sitten verschiedene) Abstufungen. Einige von ihnen sind notwendig (vadjib) und dürfen nicht vernachlässigt werden. Diese Art wird bis ins Einzelne in der glänzenden Schariah beschrieben. Hier handelt es sich um Gesetze (muhkemat), die auf gar keinen Fall abgeändert werden dürfen. Andere hingegen sind freiwillig (nafila) und auch von dieser Art freiwilligen (Handlungen) gibt es wiederum zwei (Unter)arten:

Eine Art dieser Gelobten Sitte beschäftigt sich mit Dienst und Anbetung. Auch dies wurde in den Büchern der Schariah beschrieben und sie zu verändern käme einer Neuerung (bid?a) gleich. Die andere Art könnte als »Anstandsregeln« (Adab) bezeichnet werden. Man findet sie in den Büchern der Gelobten Lebensbeschreibungen (des Propheten). Sich ihnen zu widersetzen, kann man nicht als eine »Neuerung« bezeichnen. Es ist jedoch eine Art von Opposition gegen das stets untadelige Verhalten (Adab) des Propheten und hat zur Folge, dass man aus dem Licht, das von ihm ausgeht, und von seinem stets aufrichtigen Lebenswandel (edeb) keinen Nutzen zieht. Was diesen Teil (Sitten und Gebräuche) betrifft, so handelt es sich dabei um die alltäglichen Handlungen des Propheten, mit dem Friede und Segen sei, die uns durch gesicherte Überlieferungen (tavatur) von seinem spontanen Umgang her bekannt geworden sind. Zum Beispiel: Es gibt viele Gelobte Sitten, welche die Regeln darlegen, wie man mit Anstand und Würde spricht, isst und trinkt und wie man sich niederlegt. Derartige Gewohnheiten werden unter der Bezeichnung »anständiges Verhalten (Adab)« zusammengefasst. Wer den entsprechenden Regeln (Adab) folgt, verwandelt seine gewohnheitsmäßigen Handlungen (adat) in einen Gottesdienst (ibadet). Aus einem solcherart anständigen Verhalten empfängt er dann (Gottes) reichsten Segen. Befolgt er auch nur die kleinste dieser Verhaltensregeln, so ruft er sich den Ehrenwerten Gesandten, mit dem Frieden und Segen sei, ins Gedächtnis zurück und sein Herz wird erleuchtet. Die wichtigsten unter den Gelobten Sitten sind die Kennzeichen der Islamiyet und die Merkmale, die mit ihr verbunden sind. Diese Merkmale sind gewissermaßen ein Gottesdienst, der durch seine Verbundenheit mit der Gemeinde eine Art öffentliches Recht ist. So wie die ganze Gemeinde von jemandem profitiert, der ihn verrichtet, so ist auch die ganze Gemeinde dafür verantwortlich, wenn einer von ihnen ihn unterlässt. Bei dieser Art Merkmale gibt es keine Heuchelei. Sie werden öffentlich ausgerufen. Auch wenn sie zur Art der freiwilligen Handlungen (nafila) gehören, sind sie dennoch wichtiger als die persönlichen Pflichten (fard).

kein Ton