Blitz | Elfter Blitz | 79
(71-89)

Siebente Anmerkung: Die Gelobte Sitte ist der stets aufrichtige Lebenswandel (edeb). In ihr gibt es keine Angelegenheit hinter der sich nicht ein Licht (oder doch wenigstens die Spur dieses) aufrichtigen Lebenswandels entdecken ließe! Der Ehrenwerte Prophet, mit dem Friede und Segen sei, hat dazu den folgenden Ferman erlassen:

das heißt: »Mein Herr in Seiner Güte hat mir diese Aufrichtigkeit (edeb) in meinem Lebenswandel (zum Geschenk) gemacht, und Er hat mich eigens zu dieser Aufrichtigkeit in meinem Lebenswandel befähigt.« Wer die Biographie des Propheten aufmerksam betrachtet und die Gelobte Sitte kennt, wird mit Sicherheit verstehen, dass Gott der Gerechte in Seinem Geliebten jegliche Art eines aufrichtigen Lebenswandels vereinigt hat. Wer seine Gelobte Sitte vernachlässigt, der lässt in seinem Lebenswandel die Aufrichtigkeit außer Acht. Er bestätigt den Grundsatz

»Wer in seinem Lebenswandel nicht aufrichtig ist, dem bleibt die Güte des Herrn versagt.«

So fällt er durch seinen Lebenswandel in eine Unaufrichtigkeit, durch die er viel Schaden erleidet.

Frage: Wie kann man vor dem, der das Verborgene kennt (Allamu-l?Ghuyub), der alles weiß und alles sieht und vor dem nichts verborgen bleiben kann, schamhaft (edeb) sein? Situationen, die mit Scham verbunden sind, kann man vor Ihm nicht verheimlichen. Eine Art Scham ist die Verhüllung. Alles, was Ekel erregt, muss bedeckt werden. Wie aber kann man vor dem, der in das Verborgene schaut, etwas verhüllen?

Antwort: Erstens: Gleich wie der Künstler in Seiner Majestät (Sani-i Zu-l?Djelal) Seine Kunstwerke mit einer vollkommenen Wertschätzung als schön darstellen möchte und alles was abscheulich ist, verschleiert, und seine Aufmerksamkeit auf seine Gnadengeschenke lenkt, indem er sie schmückt, genauso möchte er auch seine Geschöpfe und seine Diener vor den übrigen mit Bewusstsein begabten Wesen als schön darstellen. Wenn sie in einer misslichen Lage erscheinen, so gilt das als eine Rebellion gegen Namen wie »Djemiel« (schön), »Museyyin« (verzieren), »Latief« (anmutig), »Hakiem« (weise) und widerspricht allem Anstand und der Schamhaftigkeit (edeb).

So ist denn Schamhaftigkeit (edeb) als ein Bestandteil der Gelobten Sitte als ein reiner Ausdruck einer Haltung von Anstand (edeb) innerhalb der Grenzen der Namen des Majestätischen Künstlers zu betrachten.

kein Ton