Blitz | Dreizehnter Blitz | 109
(99-128)

Siebenter Hinweis

Frage: Die Imame der Mu’tesile betrachteten die Entstehung des Bösen als böse. Sie schrieben daher die Erschaffung des Unglaubens und des Irrweges nicht Gott zu, als wollten sie Gott (in Seiner Heiligkeit) als davon rein (taqdith) erklären. Sie sagten hingegen: »Der Mensch ist der Schöpfer seiner eigenen Handlungen.« und verfingen sich so in einem Irrtum. Auch sagten sie: »Ein Gläubiger, der eine schwere Sünde begeht, verliert seinen Glauben, denn seinen Glauben an Gott den Gerechten zu bekräftigen und die (Existenz) der Hölle zu bestätigen lässt sich nicht mit der Begehung einer solchen Sünde vereinbaren. Denn ein Mensch, der sich schon in dieser Welt aus Furcht vor einer unbedeutenden Gefängnisstrafe davon abhalten lässt, gegen das Gesetz zu verstoßen und dennoch so weit geht, einer ewigen Höllenstrafe und dem Zorn des Schöpfers keine Bedeutung beizumessen und große Sünden zu begehen, stellt damit sicherlich seinen Unglauben unter Beweis.«

Antwort: Die Beantwortung des ersten Teiles (dieser Frage) ist folgende: Wie bereits in der Abhandlung über die göttliche Vorherbestimmung erklärt wurde, ist nicht die Erschaffung des Bösen (in sich selbst schon) böse, sondern erst die Neigung, das Böse zu tun, ist böse. Denn was (die Dinge) erschafft und sie ins Dasein ruft, richtet sich nach den Ergebnissen im Allgemeinen. Weil das Vorhandensein eines Übels der Beginn sehr vieler guter Ergebnisse ist, ist die Erschaffung dieses Übels im Hinblick auf das Ergebnis etwas Gutes und kommt so dem Guten gleich. Zum Beispiel: Das Feuer führt zu hundert guten Ergebnissen. Wenn nun aber einige Menschen es in ihrer Böswilligkeit für sich selbst zu einem Übel machen, so können sie nicht deswegen sagen: »die Schaffung des Feuers ist böse«. In gleicher Weise führt die Erschaffung des Teufels zu vielen Ergebnissen voll Weisheit, dient z.B. dem Fortschritt der Menschheit. Wird also ein Mensch infolge seiner eigenen bösen Absichten und verkehrten Neigungen vom Teufel besiegt, so darf er nicht deswegen sagen: »die Erschaffung des Teufels ist schlecht«. Er hat vielmehr infolge seiner eigenen verkehrten Neigungen für sich selbst das Böse gemacht.

Was also diese Neigungen (des Menschen) betrifft, so führen sie für ihn selbst zu einem schlechten Ergebnis, weil sie eine besondere Beziehung herstellen, wodurch eine verkehrte Neigung erst böse wird. Weil aber etwas geschaffen wird im Hinblick auf alle (damit ausgelösten) Folgen, ist die Erschaffung des Bösen nicht an und für sich schlecht, sondern vielmehr gut.

kein Ton