Blitz | Dreizehnter Blitz | 107
(99-128)

Nun lässt der Teufel sowohl seine Verzweiflung, als auch seine schwachen Nerven, als auch seine Verwirrung auf ihn einwirken, bis dass er entweder den Verstand verliert, oder sich sagt: »dem sei, wie es mag« oder sich dem Irrweg verschreibt.

Wir haben aber nun schon in einigen Teilen der Risalah dargelegt, wie in ihrem Kern haltlos diese Listen des Teufels sind, sodass wir uns hier mit einer kurz gefassten Erörterung begnügen können. Es ist dies wie folgt:

So wie die Schlange in einem Spiegel nicht beißen, der Widerschein des Feuers nicht brennen, noch das Abbild von Schlamm beschmutzen kann, so können weder die Vorstellungen und Gedanken als eine Reflexion des Unglaubens, der Widerschein einer Partnerschaft, die Schatten eines Irrweges, noch die Vorstellungen einer üblen Beschimpfung oder Beleidigung die Sicherheit im Glauben zerstören, seine Überzeugung erschüttern oder sein untadeliges Benehmen verletzen. Denn die wohlbekannte Regel lautet: »In gleicher Weise wie die Vorstellung einer Beleidigung noch keine Beleidigung ist, so ist auch die Vorstellung des Unglaubens kein Unglaube und ein nur eingebildeter Irrweg noch kein Irrweg.«

Was aber nun den Zweifel am Glauben betrifft, so widersprechen Möglichkeiten, die aus einer bloßen Wahrscheinlichkeit erwachsen, nicht der Sicherheit im Glauben und verletzen den Glauben nicht. In der Wissenschaft von den Glaubensgrundsätzen lautet ein allgemein gültiges Prinzip:

»Etwas, das an und für sich möglich ist, steht nicht im Widerspruch zu der Sicherheit, die von der Wissenschaft gefordert wird.«

Zum Beispiel: Wir sind sicher, dass das Wasser im Barla-See sich noch stets an seinem Platz befindet. Tatsächlich aber wäre es möglich, dass dieser See im gleichen Augenblick versunken wäre; und sein Untergang wäre im Rahmen des Möglichen. Weil aber diese grundsätzliche Möglichkeit nun einmal nicht aus einer tatsächlichen Gegebenheit erwächst, handelt es sich hier nicht um eine mögliche Schlussfolgerung, sondern muss vielmehr eine Art Zweifel sein. Denn wiederum sagt hier ein allgemein gültiges Prinzip in der Wissenschaft von den Glaubensgrundsätzen:

»Eine Möglichkeit, die auf keinem Beweis beruht und keineswegs offensichtlich ist, hat keine Bedeutung.«

kein Ton