Blitz | Sechzehnter Blitz | 159
(149-162)

Antwort: Da die Zeit, wann der Regen fallen wird, nicht von irgendwelchen Regeln, sondern unmittelbar und direkt von dem Willen und der Entscheidung Gottes abhängig ist, und aus der Schatzkammer Seiner Barmherzigkeit Seinem Beschluss entsprechend gegeben wird, ist das Geheimnis Seiner Weisheit das folgende:

Die höchste Wahrheit im Kosmos und das kostbarste im Wesen des Alls sind Licht, Sein, Leben und Erbarmen, diese vier Dinge, die unverhüllt, ohne einen Mittler unmittelbar Seiner göttlichen Macht und Seinem besonderen göttlichen Willen verbunden sind. Für andere Geschöpfe sind die offensichtlichen Ursachen Schleier vor der göttlichen Verfügungsmacht und die allgemeinen Regeln und Gesetze verschleiern bis zu einem gewissen Grade den göttlichen Wunsch und Willen. Jedoch solche Schleier breiten sich nicht über Licht, Sein, Leben und Erbarmen. Denn der Zweck, dem sie dienen, ist mit diesen Dingen nicht verbunden.

Da die wichtigsten Wahrheiten im Dasein Leben und Erbarmen sind und der Regen die Quelle des Lebens und ein Mittel der Barmherzigkeit und sicherlich eine reine Barmherzigkeit ist, können Mittler sie mit Sicherheit nicht verhüllen, noch werden Gesetz und Eintönigkeit verschleiern, was Gott allein zugehört. In diesem Sinn muss jeder und in jeder Lage zu allen Zeiten Dank und Anbetung, Bitten und Flehen darbringen. Wäre der Regen von einem Gesetz abhängig, würde jeder sich auf dieses Gesetz stützen und das Tor zu Dankbarkeit und Flehen würde geschlossen werden.

Es ist offensichtlich, dass im Aufgang der Sonne zahlreiche Segnungen liegen. Da dieser aber an ein normales Gesetz gebunden ist, werden zum Aufgang der Sonne keine Gebete dargebracht und keine Dankgebete dafür verrichtet. Und weil es menschlichem Wissen auf Grund dieser Gesetze bekannt ist, dass sie morgen wieder aufgehen wird, wird der Sonnenaufgang nicht zu den Ereignissen aus der unsichtbaren Welt gezählt. Weil aber die einzelnen Regenfälle nicht irgendwelchen Gesetzen folgen, sind Menschen dazu verpflichtet, mit Bitten und Flehen am himmlischen Hof (Dergah) Zuflucht zu suchen. Und da menschliches Wissen nicht im Stande ist, die genaue Zeit des kommenden Regenfalls genau voraus zu berechnen, sieht man ihn als eine besondere Gnade Gottes an, die einzig aus der Schatzkammer der göttlichen Barmherzigkeit herniederströmt und bringt seinen aufrichtigen Dank dafür dar.

Es ist aus diesem Grund, dass diese Ayah die Zeit des Regens zu den Fünf Verborgenen Dingen zählt. Das Herannahen der Regenwolken mit Instrumenten in Observatorien schon im Voraus erkennen und den Zeitpunkt für den Beginn des Regens errechnen zu können, heißt nicht, in das Verborgene schauen zu können, sondern nur, durch entsprechende Forschungen einige der Bedingungen zu erkennen, wann (der Regen) die unsichtbare Welt verlassen und sich unserer bezeugten Welt nähern wird.

kein Ton