Blitz | Siebzehnter Blitz | 164
(163-203)
Erste Notiz

Ich wandte mich an meine eigene Seele (nefs) und sagte zu ihr: Oh du gottvergessener Said! Wisse, dass es deiner nicht wert ist, dein Herz an etwas zu hängen, was dich nicht begleiten wird, nachdem diese Welt an ihr Ende gekommen ist, und dich verlassen wird, wenn diese Welt (dunya) zerstört werden wird. Es ist unverständig, dein Herz an vergängliche Dinge zu binden, die dir den Rücken kehren und dich verlassen werden, wenn das Zeitalter, indem du lebst, an sein Ende gekommen ist, sie wird dir auf deiner Reise durch die Zwischenwelt (bersah) keine Gesellschaft leisten, ja dich noch nicht einmal bis an das Tor des Grabes begleiten und besonders diejenigen, die dich nach ein, zwei Jahren für immer verlassen, werden dir ihre Sünden um den Hals hängen, vor allem diejenigen, die dich im Augenblick ihrer Entstehung, dir zum trotz, auch schon wieder verlassen.

Wenn du Verstand im Kopf hast, wirst du die Dinge verlassen, die unter den Umwälzungen in der anderen Welt, unter den Umständen im Zwischenreich (bersah) und den Schlägen irdischer Revolutionen zerstört werden und dir auf deiner Reise durch die Ewigkeit keine Gesellschaft leisten können. Miss ihnen keine Bedeutung bei und betrübe dich nicht, wenn sie vergehen.

Betrachte deine eigene Natur! Unter deinen subtileren Eigenschaften findet sich tief in deinem Inneren ein verborgener Kern (latife), der sich niemals mit etwas anderem als dem Ewigen zufrieden geben wird, der für immer besteht. Er kann sich niemals einem anderen zuwenden und wird sich nie dazu erniedrigen, sich vor einem anderen zu beugen. Bötest du ihm auch die ganze Welt, könntest du dennoch nicht dieses Bedürfnis deines inneren Wesens (fitr) befriedigen. Was nun diesen verborgenen Kern betrifft, so ist er der König über all deine Sinne und Fähigkeiten. Also gehorche diesem deinem inneren Herrscher, der den Befehlen seines allweisen Schöpfers (Fatir-i Hakim) folgt und du wirst gerettet sein!

Zweite Notiz

In einem wahrheitsgetreuen Traum sagte ich einmal zu den Leuten: »Oh ihr Menschen! Einer der Grundsätze des Qur’an ist folgender: Betrachte außer Gott dem Gerechten nie etwas anderes als so sehr größer als dich selbst, dass du es anbetetest. Und betrachte nie dich selbst als so sehr größer als irgendein Ding, dass du darüber stolz würdest. Denn so wie alle Geschöpfe untereinander gleich sind, betrachtet man sie einmal vom Standpunkt des einen einzig Anbetungswürdigen, so sind sie auch untereinander gleich vom Standpunkt ihrer Geschöpflichkeit.«

kein Ton