Oh du gottvergessener Said! Wisse, dass du in einer Art von Illusion diese Welt in ihrer außerordentlichen Zeitlichkeit als ewig und unsterblich betrachtest. Betrachtest du die Welt um dich herum, so erscheint sie dir als gewissermaßen fest und beständig. Und betrachtest du auch deine eigene vergängliche Seele (fani nefs) unter dieser Perspektive als beständig, so erscheint dir nur noch der Weltuntergang als furchterregend, so als könntest du bis zum Weltuntergang leben und bräuchtest nichts als nur diesen zu fürchten.
Komm zu Verstand! Du und deine ganz persönliche Welt sind ständig den Schlägen von Tod und Verfall ausgesetzt. Deine Illusionen und Sophistereien ähneln dem folgenden Gleichnis: Wenn ein Mann der einen Spiegel in seiner Hand hält und diesen einem Haus, einer Stadt oder einem Garten zuwendet, so wird das Abbild dieses Hauses, dieser Stadt, dieses Gartens in seinem Spiegel erscheinen. Wenn aber nun eine kleine Bewegung, auch nur die geringste Bewegung dem Spiegel zustößt, so werden die Abbilder in ihm, das Haus, die Stadt, der Garten durcheinander geschüttelt und stürzen in ein Chaos. Die Tatsache, dass das tatsächliche Haus, die Stadt, der Garten außerhalb des Spiegels auch weiterhin noch da sind und feststehen, ist für dich nicht von Belang, denn der Spiegel in deiner Hand und das zu ihm gehörige Haus, die Stadt, der Garten existieren für dich nur nach der Maßgabe und Ausgewogenheit, die der Spiegel dir gibt.
Zeit und Jahre deines Lebens gleichen diesem Spiegel. Deine Welt (dunya), ihr Mast, ihr Spiegel und ihr Zentrum sind Zeit und Jahre deines Lebens. In jeder Minute kann es geschehen, dass das Haus, die Stadt und der Garten sterben und zerfallen werden. Sie befinden sich in einem derartigen Zustand, dass sie dir jeden Augenblick auf den Kopf fallen können und die Welt für dich zusammenbricht. Da dies aber nun einmal so ist, bürde dir in deinem Leben und hier in deiner Welt (dunya) nicht Lasten auf, die du (dir nicht auf die Schultern) laden und wegtragen kannst!
Wisse, dass es im Allgemeinen die Praxis des allweisen Schöpfers ist, wichtige und wertvolle Dinge in ihrer identischen Erscheinungsweise zu erstatten. Das heißt, Er erneuert die meisten Dinge in ähnlicher Form im Wechsel der Jahreszeiten, im Ablauf der Jahrhunderte und gibt ihnen ein Gleiches wieder zurück. Dieser Grundsatz göttlichen Handelns zeigt sich kontinuierlich und regelmäßig in einer Art Auferstehung der Tage, der Jahre und der Jahrhunderte.