Blitz | Siebzehnter Blitz | 167
(163-203)

Mögen dir beide Hände gebrochen werden und mögen diese beiden schmutzigen Geschenke dich den Kopf kosten! Sie werden dich zu Grunde richten!

Und du unglückseliger Geist, der du Unglaube und Undankbarkeit um dich verbreitest! Ja, kann denn der, der in seiner Seele (ruh), mit Herz und Verstand fürchterliche Gewissenspein erduldet und schon krank ist von seinen Folterqualen, der dem Leibe nach in einem äußerlichen, oberflächlichen, trügerischen Glanz und Reichtum lebt, dabei noch glücklich sein? Kann man denn von ihm sagen, dass er (auf diese Weise) selig werden wird?

Ja merkst du denn nicht, dass ein Mensch, wenn er über einer Kleinigkeit verzweifelt, wenn er über einer geplatzten Illusion seine Hoffnung verliert, wenn er über einer unbedeutenden Angelegenheit einem Zustand tiefster Enttäuschung verfällt, dass ihm dann seine süßesten Träume bitter werden, der Wohlstand (in dem er lebt) ihn zu quälen beginnt, ihm die Welt (dunya) zu eng wird und er sich in ihr wie ein Gefangener fühlt? Welches Glück kannst du nun diesem armseligen Menschen, den der Schlag deines Irrglaubens im tiefsten Winkel seines Herzens getroffen hat, mit deinem Unglück, das im tiefsten Grunde seiner Seele (ruh) an ihm zehrt, diesem Irrglauben, der all seine Hoffnung ausgelöscht hat, von wo nun all sein Schmerz aufsteigt, noch garantieren? Ja, kann man denn von einem, der sich dem Leibe nach in einem kurzlebigen, falschen Paradies befindet, dessen Herz und Verstand aber alle Qualen der Hölle erleiden, noch behaupten, dass er glücklich sei? So hast du denn den bedauernswerten Menschen auf diese Weise vor den Kopf gestoßen und in die Irre geleitet! In einem falschen Paradies lässt du ihn höllische Qualen erleiden!

Oh du eigenwillige menschliche Seele (nefsu-l’emmare)! Betrachte das (folgende) Beispiel und siehe, wohin du den Menschen geführt hast. Da liegen z.B. zwei Wege vor uns. Wir wählen einen und bemerken Schritt für Schritt jedes Mal einen bedauernswerten Menschen. Räuber überfallen ihn, entreißen ihm sein Hab und Gut und zerstören ihm seine Hütte. Ja, manchmal verwunden sie ihn sogar. Alles geschieht auf eine solche Art, dass selbst der Himmel über seinen beklagenswerten Zustand weint. Wohin man auch blickt: die Dinge spielen sich stets auf die gleiche Weise ab. Die Geräusche, die man auf diesem Wege vernimmt, sind der Lärm, den die Räuber machen und das Stöhnen der geknechteten. Eine allgemeine Trauer hüllt den Weg ein. Da der Mensch auf Grund seiner Menschlichkeit unter dem Leiden eines anderen mitleidet, bleibt er unter einem nicht enden wollenden Schmerz befangen.

kein Ton