Blitz | Siebzehnter Blitz | 170
(163-203)

Doch von Hundert offensichtlichen Auswirkungen dieser Entscheidungskraft (ihtiyar) des Menschen, wie Denken, Sprechen und Essen, ist nur eine einzige, recht zweifelhafte tatsächlich in die Hand dieser seiner Entscheidungskraft (ihtiyar) gelegt und gelangt in den Bereich seiner Macht (iktidar). Wie kann man also von einem, der von hundert seiner ganz offensichtlichen Taten nicht einmal eine einzige vollbringen kann, noch sagen, dass er sein eigener König sei?

Wenn also selbst noch die höchsten Wesen auch mit intensivstem Wollen so sehr in ihrer tatsächlichen Macht und Verfügungsgewalt behindert sind, dann beweist einer, der von den übrigen Dingen, lebenden und toten Gegenständen sagt: »Sie sind die Könige ihrer selbst.«, so beweist er damit, dass er noch tierischer als die Tiere, lebloser und bewusstloser als alle leblosen Dinge ist.

Was dich in einen solchen Fehler hineinstößt, in diesen Abgrund hinunter wirft, ist deine einäugige Genialität, das heißt, deine außergewöhnliche, unheilvolle Intelligenz. Auf Grund dieser deiner blinden Genialität hast du deinen Herrn vergessen und stellst dir nun an Seiner statt die Natur als den Schöpfer aller Dinge vor, schreibst Seine Werke den Ursachen zu und teilst das Eigentum deines Schöpfers dem Taghut (= einem Götzen) zu, den du vergeblich anbetest. Unter diesem Gesichtspunkt und hinsichtlich deiner genialen Betrachtungsweise muss jedes lebende Wesen und ein jeder Mensch für sich allein unzähligen Feinden die Stirn bieten und um die Befriedigung seiner unendlich vielen Bedürfnisse kämpfen. Und mit der Kraft eines Stäubchens und einem Willen, gleich einem seidenen Faden, einem Bewusstsein, gleich dem Blitz, der vorüber zuckt, einem Leben, das wie eine Flamme verlischt, einer Lebensspanne, die wie eine Minute vorüber huscht, müssen sie dennoch gegen zahllose Feinde und Nöte Widerstand leisten. Und dennoch genügt das Kapital dieser hilflosen Lebewesen nicht als Antwort auf nur ein Tausendstel ihrer Wünsche und Bedürfnisse. Überkommt sie ein Unglück, können sie gegen ihren Schmerz kein anderes Heilmittel erwarten als taube und blinde Ursachen. So wird an ihnen das Geheimnis deutlich:

»So ist denn das Gebet der Ungläubigen nichts anderes als im Irrtum.« (Sure 13, 14)

Dein finsterer Genius hat den Tag des Menschengeschlechtes in Nacht verwandelt. Um dir deine qualvolle, unruhevolle Nacht zu erwärmen, hast du sie vorübergehend mit lügnerischen Lampen erleuchtet. Diese Lampen lächeln die Gesichter der Menschen nicht freudig an, vielmehr grinsen sie spöttisch über den bedauerns- und beklagenswerten Zustand der Menschen. Solche Lichter treiben ihren Spaß mit ihnen und machen sich über sie lustig.

kein Ton