Blitz | Siebzehnter Blitz | 171
(163-203)

In den Augen deiner Schüler sind alle lebenden Wesen armselig, von Katastrophen bedroht, verfolgt und unterdrückt von diesen Räubern. Die Welt ist ein allgemeines Trauerhaus. Die Geräusche, die man in dieser Welt vernimmt, rühren von dem Wehgeschrei der Leidenden und der Sterbenden. Ein Schüler, nachdem er deine Unterweisungen sorgfältig in sich aufgenommen hat, wird einem Pharao gleich. Doch er ist nur ein würdeloser Pharao, der die niedersten Dinge anbetet und alle Dinge, von denen er sich einen Vorteil verspricht, als seinen Herrn ansieht. Zudem sind deine Schüler auch noch halsstarrig. Doch ist er noch armselig in seiner Halsstarrigkeit, wenn er um eines einzigen Vergnügens willen, auch noch die äußerste Erniedrigung auf sich nimmt. Um eines armseligen Vorteils willen zeigt er eine solche Niedrigkeit, dass er um eines nichtswürdigen Vorteils willen dem Teufel die Füße küsst. Zudem ist er auch ein Despot. Weil er aber innerlich haltlos ist, ist er seinem Wesen nach zwar ein ganz ohnmächtiger, jedoch prahlerischer Despot. Ziel und Zweck dieses Schülers ist es, die Gelüste seiner Seele (nefs) zu befriedigen, auf hinterhältige Weise hinter dem Schleier eines hingebungsvollen Patrioten seinen eigenen, persönlichen Vorteil zu suchen und (alles, was seine) Habsucht (von ihm fordert) und sein Stolz (von ihm verlangt). Er liebt nichts ernsthaft außer sich selbst (nefs) und opfert alles dafür (nefs) auf.

Was aber den aufrichtigen und tadellosen Schüler des Qur’an betrifft, so ist er ein Diener (Gottes). Aber er ist ein ehrenwerter Diener (Gottes), der sich nicht dazu erniedrigt, sich vor dem zu beugen (was Gott erschaffen hat), sei es auch noch so gewaltig (mahlukat) und macht auch nicht das größte und gewaltigste Verdienst, wie das Paradies zum Ziel seiner Anbetung. Zudem ist er sanftmütig und friedfertig. Doch weil er sich zugleich auch nicht dazu erniedrigt, sich ohne Erlaubnis und Befehl, außer vor dem Schöpfer in Seiner Majestät (Fatir-i Dhu-l’Djelal), vor Geringeren zu beugen, ist er auch sanft- und edelmütig. Er ist zudem arm. Weil aber der Freigiebige König (Malik-i Kerim) seine Verdienste für die Zukunft aufbewahrt, ist er zugleich auch ein Armer, der niemals etwas entbehrt. Er ist zudem auch schwach. Doch ist er dennoch stark in seiner Schwäche, da er sich auf die Macht seines Herrn stützen kann, dessen Kraft unendlich ist. Würde also nun ein wahrhaftiger Schüler des Qur’an, der so stark ist selbst noch in seiner Schwäche, obwohl er ihm doch noch nicht einmal dieses ewige Paradies als Ziel setzt und zum Zweck macht, ihm diese flüchtige, vergängliche Welt (dunya) zum Ziel und Zweck machen? So kannst du denn nun verstehen, wie sehr voneinander verschieden die Ziele der beiden Schüler und ihre Anstrengungen sind!

Zudem könnt ihr nun auch den Eifer und die Hingabe der Schüler des weisen Qur’an mit den Schülern einer krankhaften Philosophie vergleichen. Es ist dies wie folgt:

Der Schüler der Philosophie flieht um seiner selbst (nefs) willen vor seinem eigenen Bruder und strengt einen Prozess gegen ihn an. Was aber einen Schüler des Qur’an betrifft, der alle aufrichtigen Diener Gottes im Himmel und auf Erden als seine Brüder betrachtet, so betet er in aller Aufrichtigkeit für sie.

kein Ton