Blitz | Zwanzigster Blitz | 227
(216-228)

Durch seine Rivalität bringt er den Freunden Gottes eine Art Feindschaft entgegen und zweifelt (beschuldigt und kritisiert) die Weite und Größe der Barmherzigkeit Gottes. Dazu ein Vorfall, der diese Wahrheit bestätigt:

Einer unserer alten Gefährten hegte eine Feindschaft gegen einen Mann. In der Gegenwart dieses Mannes wurde sein Feind wegen seiner Werke der Frömmigkeit erwähnt, ja sogar als ein Heiliger charakterisiert. Der Mann wurde zunächst nicht eifersüchtig oder verlegen.

Dann aber sagte jemand: »Jener, dein Feind, ist tapfer und stark.« Da sahen wir, wie in dem Manne eine heftige Eifersucht und der Konkurrenzneid erwachte. Wir sagten zu ihm: »Heiligkeit und Frömmigkeit ist eine Stärke und Größe dem Brillianten des unendlichen ewigen Lebens gleich. In dieser Hinsicht warst du ihm gegenüber nicht eifersüchtig. Obwohl sich irdische Kraft auch beim Ochsen und Tapferkeit auch bei einem Raubtier finden, sind sie im Vergleich zu Heiligkeit und Frömmigkeit wie ein gewöhnliches Stückchen Glas im Verhältnis zu einem Diamanten.«

Der Mann sagte: »Auf Rang und Namen haben wir beide in dieser Welt in gleicher Weise unsere Augen gerichtet. Die Stufenleiter, die wir dazu ersteigen müssen, heißt Mut und Tapferkeit. Darum bin ich eifersüchtig geworden. Die Rangstufen im Jenseits sind unbegrenzt. Während er hier mein Gegner ist, kann er dort mein herzlich geliebter Bruder sein.«

Oh ihr Leute der Wahrheit und des geistigen Weges! Der Dienst an der Wahrheit ist wie der Besitz und die Bewahrung eines großen und bedeutenden Schatzes. Diejenigen, die diesen Schatz auf ihren Schultern tragen, freuen sich nur um so mehr und sind es zufrieden, wie viele kräftige Hände auch zu Hilfe eilen, gar nicht zu reden vom Eifersüchtig-werden. Woher kommt es, dass diese wahrhaftigen Brüder und opferbereiten Helfer als Rivalen betrachtet werden, wo es doch nötig wäre, ihnen mit einer außerordentlich herzlichen Liebe für ihre Kräfte, die jene Dazugekommenen zusätzlich mehr als sie selbst besitzen, und für ihre zusätzliche Tatkraft und Hilfe rühmend Beifall zu spenden? Und durch dieses Verhalten befleckt ihr die Wahrhaftigkeit. Infolge eurer Aufgabe seid ihr verdächtig und so in den Augen der Irregehenden dergleichen furchtbaren Beschuldigungen ausgesetzt, wie dessen der, euch mit eurem Glauben euren Lebensunterhalt zu verdienen, euch mit eurer Wahrheitslehre (Islam) euer täglich Brot zu sichern und in Habsucht und Geiz miteinander zu wetteifern, was um hundert Grad unter eurer Würde und Berufung liegt.

Das einzige Mittel gegen diese Krankheit ist, stets die Schuld bei sich zu suchen, aber nicht sich selbst, sondern stets dem Weggefährten positiv zur Seite zu stehen.

kein Ton