Blitz | Zwanzigster Blitz | 226
(216-228)

Vielmehr verloren sich die Leute der Wahrheit, weil sie sich diese hohe Vortrefflichkeit, dieses hohe Streben, wie es aus der Wahrheit erwächst, und das auf dem Weg des Rechtes lobenswerte Wetteifern nicht recht bewahren konnten und durch die Beteiligung und Mitwirkung von Unberufenen in gewissem Grade Missbrauch getrieben wurde, in Auseinandersetzungen und Streitigkeiten. So haben sie sowohl sich selbst als auch der islamischen Gemeinschaft beträchtlichen Schaden zugefügt. Was aber die Gottvergessenen und Irregehenden anbetrifft, so vereinigen sie sich wegen ihrer Schande, Niedertracht und Ehrlosigkeit bedingungslos mit ihren ergebenen Genossen, selbst wenn sie schändlich, verräterisch und boshaft sind, um sich ihren Vorteil, von dem sie wie berauscht sind, nicht entgehen zu lassen, und um ihre Anführer und die ihrer Genossen, die um dieses Nutzens willen bei ihnen in Ansehen stehen, nicht zu verärgern. Sie machen auch mit ihren Teilhabern, die sich um eines Vorteils willen gleichgültig in welcher Form zusammenscharen, von Herzen gemeinsame Sache. Und weil sie es von Herzen tun, ist das Ergebnis auch ihr Profit.

Oh ihr vom Übel betroffenen und in Auseinandersetzungen verstrickten Gerechten und Wahrhaftigen! Weil ihr in dieser Unglückszeit die Wahrhaftigkeit besudelt und das Wohlgefallen Gottes nicht zum alleinigen Ziel eurer Bestrebungen gemacht habt, so habt ihr diese Schande und Niederlage der Leute der Wahrheit selbst verursacht. In den Angelegenheiten der Religion und des Jenseits sollte es keine Konkurrenz, keinen Neid und keine Eifersucht geben, und vom Standpunkt der Wahrheit betrachtet darf es sie auch nicht geben. Denn die Ursache von Eifersucht und Neid besteht darin, dass sich nach einer Sache viele Hände ausstrecken, sich auf ein Amt viele Augen heften und viele Mägen ein einziges Brot wollen. Damit verfallen sie durch Konkurrenzkämpfe und Rivalitätsstreitigkeiten dem Neid und schließlich der Eifersucht. Da sich in der Welt viele um eine einzige Sache bemühen, und da die Welt, weil sie eng und vergänglich ist, die unzähligen Wünsche der Menschen nicht befriedigen kann, werden sie einander zu Rivalen. Doch mit dem Hinweis darauf, dass im Jenseits einem Manne ein Paradiesgarten von fünfhundert Lichtjahren * Größe verliehen, siebzigtausend Schlösser und schöne Wesen geschenkt werden, und jeder von den Leuten des Paradieses mit seinem Anteil vollkommen einverstanden und zufrieden ist, wird angezeigt, dass es im Jenseits nichts gibt, was Gegenstand von Konkurrenzneid wäre, und dass es dort Konkurrenz nicht geben kann. Wenn das aber so ist, dann kann es auch in den das Jenseits betreffenden frommen Taten keine Konkurrenz geben. Da ist kein Platz für Eifersucht. Wer eifersüchtig ist, der ist entweder ein Heuchler, sodass er mit frommen Werken nach irdischen Zielen strebt, oder aber er ist ein Dummkopf, der nicht weiß, worauf fromme Werke gerichtet sind und nicht begreift, dass Geist und Grundlage der frommen Werke die Wahrhaftigkeit ist.

kein Ton