Blitz | Dreiundzwanzigster Blitz | 258
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Aber selbst dann, wenn wir einmal von dieser Unmöglichkeit absehen wollen, müssen sicherlich dennoch die Einwirkungen der Ursachen der unbelebten Natur eine Angriffs- und Berührungsfläche haben. Aber diese Berührungsfläche mit den Ursachen der unbelebten Natur kann bei lebenden Wesen nur deren Oberfläche sein. Trotzdem sehen wir, dass das Innere der Lebewesen zehnmal mehr geordnet ist als deren Äußeres, feiner gestaltet und künstlerisch noch vollendeter, obwohl es die Hände der Ursachen der unbelebten Natur nicht erreichen und nicht berühren können. Obwohl die winzigsten Pflanzen und die winzigsten Tierchen künstlerisch noch weit staunenswerter gestaltet und noch einzigartiger geschaffen sind als die großen Geschöpfe, hieße es, hundertfach blind und tausendfach taub zu sein, wollte man dies starren, einsichtslosen, grobkörnigen, weitmaschigen, grobkalibrigen, einander entgegengesetzten, blinden Ursachen zuschreiben, wo doch die Hände und die Werkzeuge der Ursachen der unbelebten Natur in ihnen gar keinen Platz finden, ja sie noch nicht einmal auch nur von außen berühren können!...

Aber es gibt noch eine Zweite Streitfrage. Sie behauptet: »Es hat sich von selbst gebildet.« Das heißt: Es ist aus sich selbst heraus entstanden.

Nun, auch dieser Satz enthält viele Unmöglichkeiten. Er ist in vielfacher Hinsicht unmöglich und irrig. Um ein Beispiel zu geben, wollen wir drei von diesen Unmöglichkeiten erklären.

Erste Unmöglichkeit: Oh du hartnäckiger Leugner! Dein Egoismus hat dich so dumm gemacht, dass er dich in deinen Schlussfolgerungen dahin führt, hundert Unmöglichkeiten zugleich anzunehmen. Denn du existierst; und du bist nicht einfach ein Stückchen tote, unveränderliche Materie. Vielmehr gleichst du einer wohldurchdachten und aufs Beste konstruierten Maschine, die sich ständig erneuert und einem wundervollen Palast, der beständig renoviert wird. Die Zellen deines Körpers sind zu jeder Zeit an der Arbeit. Dein Körper lebt in ständiger Beziehung mit dem All, was besonders seine Erhaltung und Funktionstüchtigkeit und was seine Fortpflanzung betrifft, und befindet sich in einem beständigen Austauschprozess. Die Zellen, die in deinem Körper arbeiten, achten darauf, dass diese Beziehungen nicht beeinträchtigt werden und dieser Austauschprozess nicht gestört wird. Dabei gehen sie mit Umsicht vor und es ist, als seien sie auf den Kosmos hin ausgerichtet. Sie fassen zuerst deine Ausrichtung auf den Kosmos ins Auge und erfüllen danach ihre Aufgabe. In deinem äußerlichen und innerlichen Wohlbefinden ziehst du entsprechend dieser wunderbaren Erfüllung der Aufgabe deiner Zellen deinen Nutzen.

kein Ton