Blitz | Dreiundzwanzigster Blitz | 262
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Wollte man dies nicht auf den glorreichen Allmächtigen zurückführen, dann könnten sie, fände sich nicht in dieser Schüssel voll Erde für jede einzelne Blume eine besondere unsichtbare Maschinerie der Natur, nicht in diesen Daseinszustand treten. Denn was die Samen betrifft, so sind sie wie die Spermien und die Eier aus der gleichen Substanz. Denn wie ein Teig bestehen sie aus einer Mischung von Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff und Stickstoff, ungefügt und ungestaltet. Wind und Wasser, Wärme und Licht; jedes von ihnen wirkt einem Gießbach gleich in seiner undifferenzierten Art und ohne jedes Unterscheidungsvermögen auf sie ein und bringt aus dieser Erde zahllose, ganz verschiedene, überaus planmäßig und kunstvoll gestaltete Blumen hervor. Es müssen sich also offensichtlich und zwangsläufig in der Erde, die sich in dieser Schüssel befindet, ebenso viele unsichtbare Druckereien und Fabriken winzigen Ausmaßes befinden, wie man sie sich in Europa vorstellen kann, damit sie so viele lebendige Stoffe und tausenderlei verschiedene Textilien herstellen können.

Da kann man also nun vergleichen, in welchem Grade die Gedanken der ungläubigen Materialisten von der Bahn des noch Vernunftgemäßen abgewichen sind. Siehe, wie weit diese Törichten, Berauschten in Menschengestalt, die glauben, dass die Natur ein Erfinder sei und von sich selbst behaupten, dass sie Wissenschaftler und Männer von Verstand seien, sich von Verstand und Wissenschaft entfernt haben und was für einen hochkomplizierten und auf gar keine Weise möglichen Aberglauben sie sich selbst als Weg ausgesucht haben! Lache über sie und spucke vor ihnen aus!...

Sobald man sagt: Man kann alles Sein auf die Natur zurückführen, entstehen derart merkwürdige Unmöglichkeiten, Probleme im Grade einer Negation. Wenn man aber das Sein der Persönlichkeit des Einen zuschreibt, der nichts und niemandes bedarf und dessen alle und alles bedarf, wie wird dann wohl diese Problematik gelöst? Wie kann man eine Schwierigkeit, die einer Unmöglichkeit gleich kommt, in eine Leichtigkeit umwandeln, die an Zwangsläufigkeit grenzt?

Antwort: Im Falle der ersten Unmöglichkeit zeigt z.B. das Phänomen der Sonneneinstrahlung mit vollkommener Leichtigkeit und ohne alle Schwierigkeiten vom kleinsten Stäubchen bis zur Oberfläche des größten Meeres seine Fülle und seine segensreiche Wirkung ganz einfach in den kleinen Sonnen, die sich widerspiegeln. Wollte man aber von der Sonne absehen, dann müsste man, trotz einer bis zum Grade der Negation reichenden Komplikation es für möglich halten, dass die Sonne in den Dingen selbst reale Gestalt angenommen habe. Führt man in dieser Weise alles Sein unmittelbar auf die Persönlichkeit des Einen, der nichts und niemandes bedarf und dessen alle und alles bedarf, zurück, dann kann auch alles Sein alles das, was es benötigt mit der an Zwangsläufigkeit grenzenden Leichtigkeit und Automatik auf Grund dieses Phänomens und kraft dieser Verbindung von ihm erlangen.

kein Ton