Blitz | Vierundzwanzigster Blitz | 287
(278-289)

Unglücklich jener Mann, der seiner Frau in ihren Ausschweifungen folgt und sich nicht darum bemüht, dass sie dieses Leben aufgibt, ja sich sogar noch selbst daran beteiligt. Unglücklich jene Frau, die die Sünde ihres Mannes mit ansieht und ihn auf ihre Weise imitiert. Schande über jenen Mann und jene Frau, die einander helfen, sich ins Feuer zu werfen, wenn sie sich noch gegenseitig zu den Phantastereien (z.B. Ausschweifungen) der heutigen Zivilisation ermuntern.

Nun ist aber der Sinn des voranstehenden Absatzes aus der Risale-i Nur folgender:

In dieser Zeit kann ein Anstoß zur Entfaltung des Familienlebens, eine Grundlage für wachsendes Glück im Diesseits und im Jenseits und die Vorbedingung zur Entwicklung hoher weiblicher Charaktereigenschaften nur im Rahmen der Schariah und im Zusammenwirken mit den islamischen Sitten möglich sein. Heute ist der wichtigste Punkt im Leben einer Familie folgender: Wenn eine Frau erlebt, dass ihr Mann etwas Schlechtes tut, oder wenn sie Treulosigkeit von ihm erfährt und nun ihrem Gatten gleich und entgegen ihrer Pflicht als Frau in der Familie die Treue bricht und das Vertrauen zerstört, dann richtet sie, einer Gehorsamsverweigerung im Militärdienst vergleichbar, in dieser Familie den ganzen Betrieb völlig zu Grunde. Vielmehr sollte sich eine solche Frau darum bemühen, die Fehler ihres Mannes so weit wie möglich zu bereinigen, um so ihren ewigen Gefährten zu retten. Wenn sie dagegen ihre Reize vor anderen offen zur Schau stellt und sich darum bemüht, sich beliebt zu machen, so trägt sie in jeder Hinsicht den Schaden davon. Denn wer von der Wahrheit lässt und die Treue bricht, empfängt seine Strafe schon im Diesseits. Denn die Frau erschrickt wesensgemäß vor den Blicken der Fremden, fühlt sich befangen und zieht sich vor ihnen zurück. Sie empfindet die Blicke von achtzehn unter zwanzig Männern als lästig. Was aber einen Mann betrifft, so wird er vielleicht nur vor einer unter hundert Frauen Abscheu empfinden und sich belästigt fühlen, wenn sie ihn betrachten. Deshalb wird eine Frau sich unbehaglich fühlen und sich selbst beunruhigen; sie mag darüber hinaus auch noch in den Verdacht der Treulosigkeit geraten und kann dann in ihrer Schwäche noch nicht einmal ihr Recht verteidigen.

Zusammenfassung: So wie die Frauen wegen ihres Heldenmutes, ihrer Aufrichtigkeit und selbstlosen Liebe nicht den Männern gleichen, können auch die Männer sie in heldenmütiger Opferbereitschaft nicht erreichen; genauso wenig können es auch die Frauen in der Ausschweifung keineswegs den Männern gleich tun.

kein Ton