Blitz | Fünfundzwanzigster Blitz | 292
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Drittes Heilmittel: Oh du Kranker ohne Ausdauer! Der Mensch ist nicht in die Welt gekommen, um nach seiner Lust und Laune zu leben. Zeugnis dafür gibt das ständige Kommen und Gehen der Menschen. Die jungen werden alt, und sie alle werden zwischen Tod und Trennung ständig umhergetrieben. Und obwohl der Mensch unter den Lebewesen das vollkommenste, höchste, hinsichtlich seiner Anlagen reichste, ja, sogar der König aller Lebewesen ist, verbringt er dennoch, verglichen mit den Tieren, nur ein trauriges und kummervolles Leben auf der untersten Stufe, weil er ständig über vergangenes Glück und kommendes Unheil nachdenkt. Das heißt, dass der Mensch nicht in diese Welt gekommen ist, nur um sich ein schönes Leben zu machen und ruhig und unbeschwert seine Zeit zu verbringen. Er ist vielmehr hierher gekommen als ein Mensch, in dessen Händen sich ein gewaltiges Kapital befindet, um Handel zu treiben und zu arbeiten für ein immer und ewig glückseliges Leben. Das Kapital, das ihm an die Hand gegeben wurde, ist die Spanne seines Lebens. Gäbe es keine Krankheit, würden ihn Gesundheit und Wohlbehagen zur Gottvergessenheit verleiten... Die Welt erschiene ihm als ein Freudental. Das Jenseits geriete in Vergessenheit. Man möchte nicht an Grab und Tod erinnert werden, möchte das Kapital seines Lebens wie im Leerlauf für hohle Vergnügungen ausgeben, doch die Krankheit öffnet ihm plötzlich die Augen und spricht zu ihm, zu seinem Körper: »Du bist nicht unsterblich, nicht ungebunden, du hast eine Aufgabe. Lass deinen Stolz! Denke an den, der dich geschaffen! Wisse, dass du ins Grab steigen wirst! Bereite dich also darauf vor!« So ist also die Krankheit von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet ein Mahner, der niemals betrügt und ein warnender Lehrer. In dieser Hinsicht sollte man sie nicht anklagen, vielmehr ihr dankbar sein und ? wenn es einem zu schwer wird ? um Geduld bitten...

Viertes Heilmittel: Oh du anklagender Kranker! Was du von Rechtswegen tun solltest, ist, nicht zu klagen, sondern dankbar und geduldig zu sein. Denn dein Körper, deine Organe, deine ganze Konstitution ist nicht dein Eigentum. Du hast sie nicht gemacht... Du hast sie nicht in irgendeiner Werkstatt gekauft. Sie sind also Eigentum eines anderen. Ihr Besitzer verfügt über Sein Eigentum, so wie Er will. Wie im Sechsundzwanzigsten Wort z.B. gesagt wurde: Ein sehr reicher und hochbegabter Künstler stellt, um seine schöne Kunst und seinen kostbaren Reichtum zu zeigen, einen armen Mann für ein Stündchen gegen Honorar als Modell ein, und bekleidet diesen armen Mann mit einem besonders kunstvoll genähten und verzierten Umhang oder Anzug. Dann bestickt und modelliert er daran. Er schneidet, ändert, verlängert, verkürzt, um seine einzigartige Kunstfertigkeit zu zeigen. Wenn nun etwa dieser gegen ein Honorar angestellte, arme Mann zu jenem Herrn sagt: »Sie machen mir Schwierigkeiten...

kein Ton