Blitz | Fünfundzwanzigster Blitz | 294
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Das besagt also, dass für dich die Krankheit Gesundheit ist, doch bei einem Teil deiner Altersgenossen ist Gesundheit eine Krankheit...«

Sechstes Heilmittel (Erster Teil): Oh du über Schmerzen klagender Kranker! Ich bitte dich: Denke an dein vergangenes Leben und an die in den vergangenen Tagen dieses Lebens genossenen Vergnügungen und erinnere dich an die Zeiten der Schmerzen und Leiden! In jedem Fall wirst du entweder »oh« oder »ach« sagen. Du wirst entweder mit Herz und Mund sagen »Elhamdu-li?llah« oder aber »weh« oder »ach«. Pass auf, was dich »Elhamdu-li?llah« sagen lässt, ist das Denken an Schmerzen und Unglücksfälle, die nun aber vorüber sind. Denn das macht innerlich froh. Und dafür dankt das Herz. Denn der Schmerz weicht der Erleichterung. Sind Schmerz und Unglück gewichen, lassen sie in der Seele eine Erleichterung als Nachlass zurück. Durch Nachdenken gleichsam wie aufgewühlt, entströmt Erleichterung der Seele... Danksagung gleichsam wie Tropfen. Was dich voll Sehnsucht »oh« und voll Bedauern »ach« sagen lässt, sind die in der Vergangenheit genossenen Freuden und Vergnügungen, die einen beständigen Schmerz in der Seele zurücklassen, nachdem sie vergangen sind; jedesmal, wenn du an sie denkst, wird dieser Schmerz wieder aufgewühlt... Sehnsucht und Bedauern fließen. So kann das unerlaubte Vergnügen eines Tages zuweilen ein Jahr lang einen Schmerz in der Seele hervorrufen. Und der Schmerz, den eine vorübergehende Krankheit von einem Tag hervorgerufen hat, bringt für viele Tage innere Freude über den Lohn und dazu noch die innere Freude darüber, dass der Schmerz vergangen und die Krankheit überstanden ist. Denke also, dass diese zeitweilige Krankheit, die jetzt über deinem Haupte schwebt, ihren Lohn als Ergebnis und als ihr wahres Gesicht hat, sage »Das geht auch vorüber. Ya Hu!« und sei dankbar, anstatt zu klagen.

Sechstes Heilmittel (Zweiter Teil *): Oh du mein Bruder, der du an weltliche Vergnügungen denkst und deswegen unter deiner Krankheit leidest! Wenn diese Welt beständig wäre, und es keinen Tod auf unserem Wege gäbe, und die Stürme der Trennung und des Verfalls nicht bliesen, und keine Winter der Seele in der unheildurchbrausten Zukunft wären, würde auch ich mit dir zusammen deinen Zustand bedauern. Aber die Welt wird sicherlich eines Tages zu uns sagen: »Los, raus!«, uns sich unserem Schreien gegenüber die Ohren zuhalten. Bevor sie uns hinauswirft, müssen wir ? durch die Krankheit gewarnt ? schon von jetzt an auf unsere Liebe zu ihr verzichten... bevor sie uns verlässt, müssen wir uns bemühen, sie von Herzen zu verlassen... Ja, die Krankheit erinnert uns an all dies und sagt: »Dein Körper ist nicht aus Stein oder Eisen, sondern aus verschiedenen Substanzen zusammengesetzt, welche ständig die Neigung haben, wieder auseinanderzufallen. Gib deinen Stolz auf! Begreife deine Schwäche! Erkenne deinen Eigentümer! Wisse um deine Aufgabe! Lerne, warum du in die Welt gekommen bist!«... So flüstert sie dir heimlich in deines Herzens Ohr.

kein Ton