Blitz | Fünfundzwanzigster Blitz | 295
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Die Freuden und Vergnügen dieser Welt sind also unbeständig. Besonders wenn sie unerlaubt sind, sind sie sowohl unbeständig und leidvoll als auch sündhaft. Weine nicht, weil dir nun deine Krankheit als Vorwand dient, deiner Vergnügungen verlustig zu gehen. Im Gegenteil: Denke während deiner Krankheit über die stille Anbetung, den Dienst und die Belohnung im Jenseits nach, und versuche, froh zu sein!

Siebentes Heilmittel: Oh du Kranker, der du die Freude über deine Gesundheit verloren hast! Deine Krankheit lässt den Sinn für Gesundheit als einer Gabe Gottes nicht vergehen, sondern belebt und verstärkt ihn. Denn was beständig vorhanden ist, verliert seine Wirkung. Ja, die Kenner der Wahrheit sagen sogar übereinstimmend:

»Alle Dinge erkennen sich in ihrem Gegenteil.«

Zum Beispiel: Gäbe es keine Finsternis, könnten wir Licht nicht erkennen und es nicht genießen. Gäbe es keine Kälte, verstünden wir die Hitze nicht, hätten wir keinen Sinn dafür. Gäbe es keinen Hunger, fänden wir keinen Geschmack am Essen. Gäbe es keinen Durst, verspürten wir keine Lust, Wasser zu trinken. Gäbe es kein Unwohlsein, empfänden wir kein Wohlbefinden. Gäbe es keine Krankheit, hätten wir kein Gespür für Gesundheit. Demgemäß möchte der allweise Schöpfer also, dass der Mensch Seine verschiedensten Gaben kosten, jede Art Seiner Gnadenerweise schmecken solle, und ihn daher stets zur Dankbarkeit anleiten. Er hat den Menschen mit sehr vielen Anlagen ausgestattet, damit er all die verschiedenen, unzähligen Arten Seiner Gnadenerweise in der ganzen Welt koste und erfahre. So wie Er Gesundheit und Wohlbefinden gegeben hat, wird Er sicherlich auch Krankheiten, Unwohlsein und Kummer geben. Ich frage dich: »Hättest du nicht diese Krankheit in deinem Kopf, deiner Hand, deinem Bauch, würdest du dann auch Sinn und Geschmack für die Gabe Gottes verspüren und für die Gesundheit deines Kopfes, deiner Hand, deines Bauches danken? Sicherlich würdest du nicht danken, ja, vielleicht noch nicht einmal daran denken. Du würdest mit deiner Gesundheit sorglos umgehen, sie achtlos, ja, leichtfertig aufs Spiel setzen.«

Achtes Heilmittel: Oh du Kranker, der du an das Jenseits denkst! Die Krankheit wäscht und reinigt wie eine Seife vom Schmutz der Sünde. Es steht auf Grund einer »wahren Überlieferung« fest, dass die Krankheiten eine Buße für die Sünden sind. Außerdem ist in einem Hadith gesagt: »So wie von einem Baum die reifen Früchte herunterfallen, wenn man ihn schüttelt, so fallen auch von einem Gläubigen die Sünden ab, wenn er in seiner Krankheit vom Fieber geschüttelt wird.« Sünden sind für das ewige Leben wie andauernde Krankheiten.

kein Ton