Blitz | Fünfundzwanzigster Blitz | 298
(290-311)

Außerdem ist die Sorge selbst eine Krankheit. Deren Heilmittel besteht darin, die Weisheit der Krankheit zu erkennen. Weil du also schon ihre Weisheit und ihren Gewinn erkannt hast, trage diese Salbe auf deine Sorge auf und mach dich frei. Statt »ach«, sage »oh«, und statt zu bedauern, sage:

Elhamdülillahi Ala Külli Hal
»Lobpreis und Dank sei Allah für eine jede Lage.«

Elftes Heilmittel: Oh du ungeduldiger kranker Bruder! Obwohl die Krankheit dir einen Schmerz zufügt, lässt sie dich dennoch seit dem Ende deiner vorigen Krankheit und mit dem Ende dieser Krankheit, den Sinn für das Ideelle und mit der Belohnung den Sinn für das Essenzielle verspüren. In der Zeit, die auf den heutigen Tag, vielleicht auf die jetzige Stunde folgt, gibt es keine Krankheit mehr und sicherlich aus dem Nichts auch keinen Schmerz. Wo kein Schmerz ist, gibt es auch kein Bedauern... Weil du dich auf der falschen Spur bewegst, bildest du dir etwas ein und wirst ungeduldig. Denn weil die äußeren Erscheinungen während der gesamten vor dem heutigen Tag liegenden Zeiten einer Erkrankung vorübergegangen sind, ist zugleich auch der Schmerz vorüber; geblieben ist die Belohnung, die in ihr enthalten war und die Freude an ihrem Ende. Sie müssen dir Gewinn und Freude schenken. Stattdessen aber in Ungeduld und Trauer an sie zu denken, ist Wahnsinn. Die kommenden Tage sind noch nicht gekommen... Jetzt schon an sie zu denken, an einen Tag, der nicht ist, und eine Krankheit, die es nicht gibt, einen Schmerz, den es nicht gibt, sich einzubilden und darüber nachzudenken, Ungeduld und Trauer darüber zu zeigen, dem Nicht-Sein auf drei Stufen des Nicht-Seins den Anstrich des Seins zu verleihen, was ist das, wenn nicht Wahnsinn? Also nochmals: In Anbetracht dieser Tatsache, ist das, was in einer Stunde sein wird, noch irreal: Die Zeit ist irreal, die Krankheit ist irreal, der Schmerz ist irreal. Zerstreue also nicht alle Streitkräfte deiner Geduld, die dir Gott der Gerechte anvertraut hat, zur Rechten und zur Linken, sondern konzentriere sie in dieser Stunde gegen deinen Schmerz und sage »Ya Sabur!« und harre aus.

Zwölftes Heilmittel: Oh du Kranker, dem wegen deiner Krankheit Anbetung und Rezitation versagt bleiben und der du wegen deiner Versagung betrübt bist! Wisse, dass es auf Grund eines Hadith feststeht! »Ein frommer Gläubiger, der wegen seiner Krankheit die täglichen Rezitationen nicht zu beten vermag, erwirbt während der Zeit seiner Krankheit dennoch deren Verdienste.« Für einen Kranken, der das Pflichtgebet so weit wie möglich verrichtet, gilt während der Zeit einer schweren Erkrankung die Krankheit als Ersatz für die unterbliebenen Sunna-Gebete ? und zwar als ein aufrichtiges Gebet! ? wenn er geduldig ist, sich (Gott) anvertraut und die Pflichtgebete verrichtet.

kein Ton