Blitz | Fünfundzwanzigster Blitz | 299
(290-311)

Dennoch lässt die Krankheit den Menschen seine Schwäche und Hilflosigkeit empfinden. Sie bewirkt, dass er in seiner Schwäche und Hilflosigkeit, ausgesprochen mit seinen Worten oder unausgesprochen mit seinen Taten, sein Gebet darbringt. Gott der Gerechte hat dem Menschen eine grenzenlose und eine unendliche Hilflosigkeit gegeben, damit er beständig am Throne Gottes Zuflucht suche, zu Ihm flehend und betend:

»Sprich: Mein Herr würde sich nicht um euch kümmern, wäre es nicht um eures Gebetes willen.« (Sure 25, 77)

Nämlich: »Wenn ihr nicht betet, welchen Wert habt ihr dann noch?« Entsprechend dem Geheimnis dieses Verses ist die Krankheit eine Ursache des innigen und flehentlichen Gebetes, das der verborgene Sinn der Erschaffung des Menschen ist und der Grund seines Wertes. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, ist es erforderlich, nicht zu klagen, sondern Allah zu danken und den Hahn des Gebetes, den die Krankheit geöffnet hat, nicht zu schließen, nachdem man seine Gesundheit wieder erlangt hat.

Dreizehntes Heilmittel: Oh du bedauernswerter Mann, der du über deine Krankheit klagst! Für manche ist eine Krankheit eine bedeutende Fundgrube, ein besonders kostbares Geschenk Gottes. Jeder Kranke kann sich vorstellen, dass seine eigene Krankheit von dieser Art sei. Es ist nun einmal die Stunde des Todes ungewiss. Gott der Gerechte hat dem Menschen, um ihn vor der völligen Verzweiflung und vor der völligen Gottvergessenheit zu bewahren, und damit Er ihn zwischen Angst und Hoffnung im Gleichgewicht halte, und jener sowohl Diesseits als auch Jenseits im Auge behalte, in Seiner Weisheit die Stunde des Todes verborgen. Es kann nun einmal zu jederzeit die Stunde des Todes kommen. Wenn sie den Menschen in seiner Gottvergessenheit ergreift, kann ihm das für sein ewiges Leben sehr zum Nachteil gereichen. Die Krankheit lässt die Gottvergessenheit von ihm weichen und ihn an das Jenseits denken, bringt ihm den Tod zur Erinnerung, bereitet ihn auf diese Weise vor. Was für einen großen Gewinn erhält er so! In zwanzig Tagen erreicht er eine Stufe, die er in zwanzig Jahren nicht erreicht hätte. Hierfür ein kurzes Beispiel:

Unter unseren Freunden ? Allah erbarme sich ihrer! ? waren zwei Jungen. Der eine war Ilamali Sabri, der andere Islamköylü Wesirsade Mustafa. Unter meinen Schülern konnten diese beiden nicht lesen und schreiben. Trotzdem habe ich sie zu meinem Erstaunen in ihrer Aufrichtigkeit in Dienst und Glauben immer in vorderster Reihe gesehen!... Den verborgenen Sinn kannte ich damals noch nicht. Nach ihrem Tode verstand ich ihn. Jeder von ihnen hatte eine schwere Krankheit.

kein Ton