Blitz | Sechsundzwanzigster Blitz | 333
(312-372)

Ja, Qur?an und Glaube haben diese Wahrheit in einem solchen Grade und mit so absoluter Sicherheit bewiesen, dass, wer nicht ganz und gar ohne Herz und Verstand ist, oder wessen Herz nicht auf einem Irrweg versunken ist, sie im Glauben annehmen muss, als sähe er sie vor Augen. Denn der freigiebige und barmherzige Meister, der diese Welt mit so zahllosen Arten Seiner Huld und Güte geschmückt hat und über ihr Seine Herrschaft mit solcher Gast- und Menschenfreundlichkeit walten lässt, der auch so winzige und bedeutungslose Dinge wie ein Samenkorn schützt, wird sicherlich und gewiss den Menschen, dieses vollkommenste und vielseitigste, dieses bedeutendste und geliebteste unter all Seinen Geschöpfen, nicht so ganz ohne Sinn und Erbarmen verurteilen, zerstören, vernichten, wie es nach außen hin den Anschein hat. Nein, der Barmherzige Schöpfer begräbt Seine geliebten Geschöpfe für eine Zeitlang unter der Erde, damit sie ihnen ein Tor zur Barmherzigkeit werde, so wie ein Bauer den Samen in die Erde streut, damit er in einem neuen Leben erblühe *.

So also erschien mir dieses Gräberfeld lieblicher als Istanbul, nachdem ich einmal diese Ermahnung aus dem Qur?an empfangen hatte. Das Leben wie ein Eremit in der Einsamkeit wurde mir willkommener als gesellschaftlichen Umgang zu pflegen. So fand ich denn auch in Sariyer ein abgelegenes Haus für mich nahe am Bosporus. So wie mir der Ghauth-u ?Azam (Allah heilige seine Geheimnisse) durch sein »Futuh-ul?Ghayb« zum Meister, Arzt und Lehrer geworden war, so wurde mir nun Imam Rabbani (Allah möge mit ihm zufrieden sein) mit seinem »Mektubat« (Briefe) zu einem Freund, Vater und Lehrer. Um diese Zeit begann ich schon älter zu werden und von den Genüssen des Stadtlebens Abstand zu nehmen und mich vom gesellschaftlichen Leben abzusondern. Dadurch bin ich sehr froh geworden. Dank sei Allah...

Also ihr Leute, die ihr wie ich in das Alter (des Lebens) eingetreten seid und durch die Ermahnung des Altseins öfters an den Tod erinnert werdet! Im Lichte des Glaubensunterrichtes, den uns der Qur?an erteilt, sollen wir das Alter, den Tod und die Krankheit als schön betrachten, ja mehr noch: uns in gewisser Hinsicht darauf freuen. Da wir nun einmal ein grenzenlos wertvolles Geschenk wie den Glauben besitzen, so ist auch das Alter schön, auch die Krankheit ist schön und auch der Tod ist schön. Was unschön ist, das sind die Sünden, die Ausschweifungen, die Ketzerei und der Irrglaube.

Elfte Hoffnung

Nachdem ich aus der Gefangenschaft nach Istanbul zurückgekehrt war, wohnte ich mit meinem verstorbenen Neffen Abdurrahman (er ruhe in Frieden) zusammen in einer Villa auf dem Berg Tjamlidja. Dieses mein Leben konnte man vom Standpunkte des irdischen Lebens aus betrachtet für Menschen meines Standes als das glücklichste Leben bezeichnen.

kein Ton