Blitz | Sechsundzwanzigster Blitz | 330
(312-372)

Also oh ihr alten Frauen und Männer! Wisset, dass die Schwäche und Ohnmacht im Alter ein Anlass ist, die Barmherzigkeit und Güte Gottes heranzuziehen. Wie ich in meinem persönlichen Leben durch viele Ereignisse immer wieder erfahren habe, so zeigt auch die Erscheinung der Barmherzigkeit auf dem Antlitz der Erde, diese Wahrheit in einer Überaus offensichtlichen Weise. Denn die Schwächsten und Ohnmächtigsten in der Tierwelt sind die Jungtiere. In der Tat sind sie es, die die süßeste und schönste Erscheinung der Barmherzigkeit erfahren. Durch die Ohnmacht eines Jungen im Nest auf dem Wipfel eines Baumes nimmt die Erscheinung der Barmherzigkeit als einen gehorsamen Soldaten seine Mutter in Dienst. Sie fliegt umher und bringt ihm seine Nahrung. Wann immer aber dieses Junge im Erstarken seiner Flügel seine Ohnmacht vergisst, sagt ihm seine Mutter »Geh, such deine Nahrung selber!« und sorgt sich fortan nicht mehr um ihn.

Also, dieses Geheimnis der Barmherzigkeit, das für die Neugeborenen gilt, gilt auch für die Alten, die hinsichtlich der Schwäche und Ohnmacht den kleinen Kindern gleichen. Ich habe so viele Erfahrungen, die mich absolut sicher überzeugen, dass, wie den Säuglingen ihre Nahrung wegen ihrer Ohnmacht durch die Barmherzigkeit in einer wunderbaren Weise, aus den Hähnen der Brüste gesandt wird und fließt, auch den gläubigen Alten, die eine Unschuld erlangt haben, ihre Nahrung in Form des Segens gesandt wird. Außerdem beweist eine heilige Hadith diese Tatsache in dem folgenden Abschnitt:

das heißt: »Wären keine alten Leute mit gebeugten Rücken unter euch, so würden Unglücke über euch wie eine Sintflut herabstürzen,« was besagt, dass die tragende Säule in einem Haus, die Alten sind, die in ihm leben, und dass, was ein Haus vor Unglücken schützt, die hilflosen alten Frauen und Männer mit gebeugtem Rücken sind, die in dem Haus leben.

Da die Schwäche und Ohnmacht des Alters nun einmal ein solcher Anlass ist, die Barmherzigkeit Gottes heranzuziehen, und da der Weise Qur?an nun einmal mit den Versen

»Und zu den Eltern (solltest du) gut sein. Wenn eines von ihnen (Vater oder Mutter) oder (alle) beide bei dir (im Haus) hochbetagt geworden (und mit den Schwächen des Greisenalters behaftet) sind, dann sag nicht ?Pfui!? zu ihnen und fahre sie nicht an, sondern sprich ehrerbietig zu ihnen, und senke für sie in Barmherzigkeit den Flügel der (Selbst)erniedrigung (d.h. benimm dich ihnen gegenüber aus Barmherzigkeit freundlich und gefügig) und sag: ?Herr! Erbarm Dich ihrer (ebenso mitleidig), wie sie mich aufgezogen haben, als ich klein und (hilflos) war!?« (Sure 17, 23-24)

kein Ton