Blitz | Sechsundzwanzigster Blitz | 357
(312-372)

Er sagte mir: »Achte auf meine Bedeutung und betrachte sie mit dem Fernglas des Glaubens!« Ich betrachtete und sah mit dem Auge des Glaubens, dass dieser mein Körper, so unbedeutend wie ein Stäubchen, und das Dasein eines jeden Gläubigen der Spiegel eines grenzenlosen Seins ist, und ein Anlass, durch eine grenzenlose Ausdehnung, zu unendlichen Existenzbereichen zu gelangen und das ein Wort der Weisheit ist, das außer sich selbst noch viele wertvollere Formen des Seins, die ewig bestehen, als Früchte hervorbringt. Mit einer wissenschaftlichen (rationalen) Gewissheit erkannte ich, dass entsprechend seiner Zugehörigkeit auch nur einen Augenblick zu leben, so wertvoll wie ein für ewig bestehendes Dasein ist. Denn aus dem Bewusstsein des Glaubens heraus verstand ich, dass dieser mein Körper ein Kunstwerk und eine Erscheinung dessen ist, der notwendigerweise da sein muss, und rettete mich dadurch vor den Ängsten in der Einsamkeit und vor den Schmerzen grenzenlos vieler Trennungen. Ich erkannte, dass in der vorübergehenden Trennung von allen Geschöpfen, die ich liebe und mit denen ich in der Anzahl der Taten und der Namen Gottes, die besonders die Lebendigen betreffen, geschwisterliche Beziehungen angenommen hatte, eine beständige Zusammenkunft mit ihnen liegt. So gewinnt auch mein Körper, so wie der jedes Gläubigen, durch den Glauben und durch die Zugehörigkeit, die aus dem Glauben erwächst, ohne jede Trennung Lichter von grenzenlos vielen Wesen, die da für immer verbleiben, auch wenn er selbst geht und ist damit zufrieden, als wäre er da geblieben.

Zusammenfassung: Der Tod ist keine Trennung, er ist eine Zusammenkunft, ein Ortswechsel und bringt eine ewige Frucht.

Fünfte Stufe: In letzter Zeit war mein Leben wieder von sehr schweren Umständen erschüttert und mein Blick wurde mir auf mein Leben und seine Zeit gerichtet. Ich sah, dass mein Leben wie im Flug verging. Seine Bahn neigte sich dem jenseitigen Ende zu. Unter dem Druck (der Verhältnisse) wandte sich mein Leben verglimmen dem verlöschen zu. Und ich dachte mit Bedauern, dass die wichtigen Aufgaben des Lebens, seine großen Vorzüge, sein Nutzen und seine Kostbarkeiten, wie sie in meiner Abhandlung über den Namen »Hayy« (Gott der Lebendige) erklärt wurden, nicht so schnell verlöschen sollten, sondern ein langes Leben verdienten. Wieder wandte ich mich dem Vers

»Gott genügt uns. Welch vorzüglicher Sachverwalter!« (Sure 3, 173)

zu, der mein Lehrmeister ist.

kein Ton