Blitz | Achtundzwanzigster Blitz | 383
(374-391)
Festtagsfreude

»Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Allbarmherzigen«

Ich werde hier eine Angelegenheit erklären, die sich vor den Blicken meiner inneren Vorstellung entfaltete, während ich mit meiner Linse der Sorge um die Zukunft und dem Blick für die Konsequenzen durch das Fenster meines Gefängnisses die Nacht eines rauschenden Festes und das Gelächter beobachtete, das eigentlich ein Weinen sein sollte. In der gleichen Weise wie man das Leben vergangener Zeiten (von Menschen), die nun in den Gräbern liegen, jetzt wieder im Film sehen kann, war es, als hätte ich die lebenden Leichname derer, die in nächster Zukunft die Gräber bevölkern würden, erblickt. So weinte ich denn über denen, die da lachten. Plötzlich überkam mich ein Gefühl der Einsamkeit und des Bedauerns. Ich wandte mich meinem Verstand zu und fragte die Wahrheit: »Was ist das für eine Vorstellung?« Da sagte die Wahrheit zu mir:

»In fünfzig Jahren werden fünf von fünfzig dieser armen, die jetzt hier lachen und sich amüsieren, bucklige Alte von siebzig Jahren sein und die übrigen fünfundvierzig werden in ihren Gräbern vermodern. Diese hübschen Gesichter hier und ihr fröhliches Lachen wird sich ins Gegenteil verkehrt haben. Nach dem Grundsatz

»Alles, was kommt, ist nahe.«

Da es nun einmal bis zu einem gewissen Grade wahr ist, dass Dinge, die sich in naher Zukunft ereignen werden, so betrachtet werden können, als seien sie bereits geschehen, ist das, was du hier siehst, sicherlich keine Einbildung.

Und da nun einmal das gottvergessene Gelächter dieser Welt (dunya) die bittere Tatsache verschleiert, dass es sich einmal in Weinen verkehren wird und nur zeitlich und zum Untergang verurteilt ist, dann ist es sicherlich nur eine unschuldige, mit Danksagung verbundene Unterhaltung im Rahmen des Erlaubten, die zum Bewusstsein der göttlichen Gegenwart führt und so die Gottvergessenheit vertreibt, die beständig sein wird auf Grund ihrer (späteren) Belohnung, die einem, die Ewigkeit anbetenden Herzen eines armseligen Menschen und seinem Geist (ruh), der ein unstillbares Verlangen nach Unsterblichkeit hat, Freude bringen, ein Lächeln schenken wird.

Es ist aus diesem Grund, dass es sehr viele Überlieferungen gibt, die mit allem Nachdruck dazu ermutigen, während einer Feier zu danken und Gottes zu gedenken, um Gottvergessenheit abzuwenden und zu verhüten, dass (die Festtagsfreude) in unerlaubte Bereiche abdriftet.

kein Ton