Blitz | Dreißigster Blitz | 457
(394-471)

Was diesen Zweck betrifft, so hat mich das eine lange Zeit befriedigt und daraus habe ich dann das Folgende verstanden: Weisheit und Zweck der Schöpfung, welcher darin besteht, diese endlos vielen Kunstwerke des Seins, besonders aber solche, wie sie sich in den lebenden Wesen finden, dem Blick des urewigen und unwandelbaren Herrn darzubieten, das heißt, dem urewigen und unwandelbaren Herrn die Weisheit der Schöpfung in Seinen eigenen Kunstwerken darzubieten genügte für diese große Ausgabe. Einige Zeit später bemerkte ich, dass die Feinheiten der Kunst in allen einzelnen Formen und Gestalten des Daseins sich nicht fortsetzten. Sie wurden vielmehr erneuert, durchliefen mit hoher Geschwindigkeit einen Prozess der Wandlung, wurden mit grenzenloser Aktivität und Kreativität transformiert. So begann ich denn darüber nachzudenken und sagte dann zu mir: »Die Weisheit hinter dieser Kreativität und Aktivität muss notwendigerweise genauso groß sein wie die Aktivität selbst.« Da erschienen mir denn plötzlich diese beiden oben beschriebenen Arten der Weisheit als ungenügend und blieben fehlerhaft. Ich begann mit äußerster Neugierde nachzuforschen und nach noch einem weiteren Grund, einer anderen Weisheit zu suchen. Nach einiger Zeit fand ich - Dank sei Gott! - aus der Fülle des Qur’an, der in seiner Verkündigung ein Wunder ist, im Geheimnis der Unwandelbarkeit eine grenzenlose, gewaltige Weisheit, eine Begründung. Und durch sie wurde ein göttliches Geheimnis, das Rätsel des Kosmos, die Hermeneutik der Schöpfung offenbar. Da dies aber bereits im »Vierundzwanzigsten Brief« beschrieben wurde, wollen wir hier in diesem Dritten Strahl nur zwei, drei Punkte daraus kurz erwähnen.

Betrachte also nun die Erscheinung der Unwandelbarkeit aus dem Blickwinkel dessen, der in der Tat alles aus dem Nicht-Sein ins Da-Sein ruft und entsprechend dem Geheimnis

»Gott ist es, der die Himmel ohne alle sichtbare Stützen aufgerichtet hat.« (Sure 13, 2)

alles im grenzenlosen Raum fest verankert hat, ihnen Stabilität und Beständigkeit verleiht und so (alles Sein) dazu veranlasst, die Erscheinung des Geheimnisses der Unwandelbarkeit zur Darstellung zu bringen. Gäbe es diese Stützen nicht, so könnte nichts aus sich selbst heraus fortbestehen. Es würde in eine grenzenlose Leere fallen und ins Nichts hinabstürzen.

Und so wie des Weiteren alles Sein (maudjud) sich in seinem Dasein (vudjud), seinem Bestehen, seinem Fortbestand auf den Unwandelbaren in Seiner Majestät stützt und von Ihm seine Dauer erhält, so sind auch in Übereinstimmung mit der Bedeutung der Ayah

»...und zu Ihm werden alle Angelegenheiten zurückgebracht.« (Sure 11, 123)

die Enden von tausenden Ketten (silsilah), gebildet aus den Eigenschaften und Bedingungen allen Seins, mit dem Geheimnis der Unwandelbarkeit verknüpft, welches, insoweit mir dieser Vergleich gestattet sein möge, dem Zentrum eines Telefon- oder Telegraphennetzes oder einer Telefonzentrale vergleichbar wäre.

kein Ton