Wort | Zehntes Wort - Zweites Kapitel | 80
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* Und neige dein Ohr den Verkündigungen der Propheten und Heiligen über die Schönheiten der göttlichen Herrschaft, wie sie einstimmig die makellose Vollkommenheit des Künstlers in Seiner Majestät durch die Ausstellung Seiner wunderbaren Kunstwerke aufzeigen und verkündigen, und so die Blicke aller darauf lenken! Daraus ergibt sich, dass der Baumeister dieser Welt von einer sehr bedeutsamen, Staunen erregenden, verborgenen Vollkommenheit ist.

Er möchte sie in diesen wunderbaren Kunstwerken zeigen. Denn diese geheime, makellose Vollkommenheit verlangt danach, sich vor denen zu manifestieren, die sie zu schätzen wissen und sich für sie begeistern können, und die »Mashaallah« sagen, wenn sie sie schauen. Das Fortbestehen der Vollkommenheit aber verlangt danach, sich auch ständig zu manifestieren. Dies wiederum verlangt nach dem Fortleben derer, die das zu schätzen wissen und sich dafür begeistern können. In den Augen derer, für die es eine Begeisterung, aber kein Fortleben gibt, erlischt auch der Wert der Vollkommenheit. * Und wiederum künden auch die Geschöpfe, die das Weltall bevölkern, in ihrer wunderbaren Vollendung und ihrem strahlenden künstlerischen Schmuck, gleich wie das Licht von der Sonne kündet, den hohen Wert einer beispiellosen inneren Vollkommenheit, rufen die Tiefe einer unvergleichlichen, verborgenen Schönheit aus. * Sie sind ein Hinweis auf die vielen verborgenen Schätze, die eine Manifestation dieser edlen Schönheit und heiligen Vollkommenheit (Djemal) sind und sich in den Namen (Gottes), ja, in jedem einzelnen von ihnen finden. Wie aber nun eine in solchem Grade hohe, beispiellose verborgene Schönheit (Djemal) ihren eigenen erhabenen Wert wie in einem Spiegel zu schauen und die Stufen ihrer Schönheit, die Wertung ihrer Vollkommenheit (Djemal) in einer bewussten, sehnsuchtsvollen Reflexion zu betrachten verlangt, so verlangt sie auch danach, sich zu manifestieren, um ihre liebenswerte Schönheit (Djemal) mit den Augen der anderen aufs Neue zu sehen. Das heißt, sie betrachtet ihre eigene Schönheit auf zweierlei Weise. Zum einen sieht sie sich selbst in jedem einzelnen Spiegel in einer anderen Farbe wieder, zum anderen möchte sie sich in der Sehnsucht der Betrachter und in der Begeisterung ihrer Bewunderer sehen. Das heißt, die Schönheit und Vollkommenheit (Djemal) möchte sehen und gesehen werden. Sehen und Gesehen-Werden aber verlangt nach einem sehnsüchtigen Betrachter, nach begeisterten Bewunderern. Eine unsterbliche Schönheit und ewige Vollkommenheit (Djemal) aber verlangt nach der beständigen Anwesenheit derer, die sie sehnsüchtig betrachten. Denn eine immerwährende Schönheit kann sich nicht mit einem sterblichen Bewunderer zufrieden geben. Denn ein Betrachter, der unwiderruflich zum Tode verurteilt ist, dessen Liebe verwandelt sich angesichts des Todes in Feindschaft.

kein Ton