Wort | Siebzehntes Wort - Die Welt als Festplatz | 322
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Aus dieser Situation heraus kommt ein Gedanke mit folgender Bedeutung auf: Das Weinen, das aus dem Schmerz über das Ende aller diesseitigen Liebe her rührt, gemahnt an diese tiefsten Tiefen seines Jammers.

Sie lassen den Klang eines Tones hören, wie dem trauriger Liebhaber über den Häuptern aller Liebenden, der Mahmuds, also derer, die - wie Sultan Mahmud - von ihren Geliebten getrennt leben.

Es scheint, als hätten sie den Auftrag, den Verstorbenen, die abgeschnitten sind vom Hören weltlicher Klänge und Worte, mit ihren Trauer einflößenden Klängen die ewigen Melodien erneut wieder zu Gehör zu bringen.

Was aber (meine) Seele betrifft, so hat sie auf Grund dieser Szene folgendes verstanden: Sie vernimmt in den Dingen (= den Wachholdersträuchern), das Gemurmel ihrer Bittgebete, mit denen sie auf die Erscheinungen der Namen des majestätischen Schöpfers mit Lobpreisungen entgegnen.

Was aber (mein) Herz betrifft, so liest es aus dem wunderbaren Anblick erhabener Wohlgestaltung der Bäume, von denen jeder einzelne einem Vers gleicht, der Gestalt angenommen hat, das Geheimnis der Einheit Gottes heraus. Das heißt: Bei ihrer Erschaffung war eine so wunderbare Wohlordnung, eine solche Kunstfertigkeit und Weisheit am Werk, dass alle Ursachen der Welt, könnten sie nach eigener freier Entscheidung gemeinsam handeln, sie diese nicht nachahmen könnten.

kein Ton