Wort | Siebzehntes Wort - Die Welt als Festplatz | 323
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Was aber die Seele betrifft, so sucht sie in Anbetracht dieser Szene nach einer ewigbleibenden Freude und es ist ihr, als würde die ganze Erde im Beben der Trennung unter lautem Wehgeschrei hin und her geschleudert. So enthüllt sich ihr der Sinn des Wortes: »Du wirst sie finden, wenn du aufhörst, diese Welt anzubeten.«

Was aber den Verstand betrifft, so findet er im Raunen der Tiere und im Rauschen der Bäume, in der Erwiderung durch die Pflanzen und durch die Luft die überaus sinnvolle Wohlgeordnetheit der Schöpfung, den Schmuck der Weisheit und die Schatzkammer feinsinniger Wahrheiten. Er versteht, wie in vielerlei Hinsicht alle Dinge die Majestät des Schöpfers lobpreisen.

Was aber die Seele in all ihrer Sinnenhaftigkeit betrifft, so wird sie durch das Säuseln des Windes und das Rauschen der Blätter mit einer Freude erfüllt, die sie alle weltlichen Vergnügen vergessen lässt. So gibt sie die irdischen Freuden auf, die das Sinnenleben der Seele darstellen, und möchte vor Freude an der Wahrheit schier vergehen.

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