Wort | Neunundzwanzigstes Wort - Zweites Kapitel | 790
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Einführung

Wie in der Vierten Wahrheit des »Zehnten Wortes« bereits bewiesen wurde, verlangt eine ewige, unsterbliche, einzigartige Schönheit mit Sicherheit danach, dass die, welche sich für sie begeistern und in denen sie sich widerspiegeln kann, für immer und ewig bleiben mögen. Zudem verlangt ein makelloses, ewig vollendetes Kunstwerk nach dem Fortbestehen eines verständigen Verkünders. Zudem will grenzenlose Barmherzigkeit und Güte, dass die Bedürftigen in ihrer Dankbarkeit weiter beschenkt werden. So ist denn gerade der menschliche Geist, der sich begeistert, als ein Spiegel dient, der Verständige, der Verkünder, der Bedürftige in seiner Dankbarkeit. Weil dies aber so ist, wird er diese Schönheit, diese Vollkommenheit und diese Barmherzigkeit auf dem Weg in die Ewigkeit der Ewigkeiten begleiten und selbst für ewig bestehen bleiben.

Und wiederum wurde, wie bereits in der Sechsten Wahrheit des »Zehnten Wortes« bewiesen wurde, nicht nur der menschliche Geist, sondern alles Sein selbst noch auf seiner untersten Stufe nicht für die Vergänglichkeit erschaffen. Auch sie gelangen zu einer Art von Ewigkeit. Selbst noch eine völlig unbedeutende Blume ohne Verstand, wenn sie ihr äußerliches Sein verlässt, besitzt in tausendfacher Hinsicht eine Art von Ewigkeit. Denn, ihre Gestalt bleibt in ungezählten Erinnerungen erhalten. Das Gesetz ihrer Entstehung bleibt in hunderten winziger Samenkörnchen aufbewahrt und setzt sich in ihnen fort. Zudem wird das Gesetz der Entstehung dieser Blume, das ein Stückweit dem Geist vergleichbar ist, und ihre sinnbildliche Gestalt nun einmal vom Allweisen-Erhalter (Hafiz-i Hakiem) verewigt. Es wird trotz aller Umwälzungen und -wandlungen in ihren Samen wie Stäubchen in vollkommener Wohlordnung bewahrt und bleibt so erhalten.

Wenn du nicht verstehst, mit welcher Sicherheit der menschliche Geist, der in seinem Wesen überaus vielseitig und hoch qualifiziert ist und einen individuellen sichtbaren Körper trägt, der Bewusstsein und Leben besitzt und ein lichtvolles, auf den Befehl Gottes bezogenes Gesetz ist, die Ewigkeit verdient, mit der Unsterblichkeit verbunden ist und eine Bindung zu seinem immerwährenden Sein hat, wie kannst du da noch sagen:

kein Ton