Wort | Neunundzwanzigstes Wort - Zweites Kapitel | 792
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In Wirklichkeit gibt es nicht nur einzelne Spuren, vielmehr gibt es deren so viele, die sich aus so unbegrenzt vielen Beobachtungen ergeben, Zeichen, die das Fortbestehen der Seelen zeigen, und es gibt sie mit der gleichen Sicherheit, wie es für uns die Neue Welt, das heißt Amerika, gibt und die Menschen, die dort leben. Es kommt in uns kein Zweifel an der Existenz der Menschen auf, die dort leben. Genauso ist ohne Zweifel anzunehmen, dass es in der Welt der Engel und der Geister eine große Anzahl von Seelen verstorbener Menschen gibt und sie mit uns in Verbindung stehen. Sie empfangen von uns Geschenke aus unserem spirituellen Leben. Auch von ihnen kommt lichtvoller Segen zu uns.

Des Weiteren verspürt man aus sicherer Eingebung in seinem Inneren, dass ein wesentlicher Aspekt weiter besteht, nachdem der Mensch gestorben ist. Dieses Wesentliche ist ja seine Seele. Seine Seele aber ist nicht der Zerstörung und der Verwesung ausgesetzt. Denn sie ist in sich nicht strukturiert, sondern bildet vielmehr eine Einheit. Zerstörung, Auflösung und Verwesung sind die Eigenschaften der Dinge, die aus einer Vielzahl von Unterteilen zusammengesetzt und aufgebaut sind. Wie wir bereits oben erklärt haben, schafft und formt das Leben aus der Vielheit eine Einheit und ist die Ursache für das leibliche Fortbestehen. Das heißt, die Einheit und das Fortbestehen sind Wesensmerkmal der Seele, sodass (die Einheit aus der Seele heraus) zur Vielheit anwächst. Die Seele kann entweder nur zu Grunde (fena) gehen durch Verfall und Verwesung, oder aber durch Vernichtung. Was aber Verfall und Verwesung betrifft, so lässt die Einheit (der Seele) es nicht zu, dass dies eintreten könnte, weil sie ja keine Struktur besitzt, die zerfallen könnte. Was aber die Vernichtung (der Seele) betrifft, so lässt die grenzenlose Barmherzigkeit des absolut Freigiebigen es nicht zu, der menschlichen Seele ihr Dasein, das Er ihr als Geschenk gegeben hatte, welche doch so sehr nach diesem ihr verliehenen, eigenen und für sie besonders passenden Dasein verlangt hatte, wieder zu entziehen, erlaubt Seine unendliche Freigiebigkeit nicht.

Dritte Quelle: Der Geist (ruh) ist das von Gott befohlene Gesetz, das Licht, Leben und Bewusstsein besitzt, nach außen mit einem Dasein bekleidet, alles umfassend und real, und dazu befähigt, alles erfüllen zu können. Und zudem besitzen selbst noch die schwächsten von Gott befohlenen Gesetze Dauer und Bestand. Wenn man nämlich aufmerksam genug ist, (sieht man), dass in allen Dingen, die der Verwandlung unterworfen sind, eine Art unveränderlicher Charakter enthalten ist, der bei allen Umwandlung- und Veränderungsprozessen und in allen Formen des Lebens tätig ist und ihr Aussehen verändert. Ohne zu sterben, lebt er und besteht er weiter. So gilt denn jeder einzelne Mensch durch die Vielseitigkeit seines Wesens, sein ganzheitliches Bewusstsein und seine umfangreiche Vorstellung als eine Art für sich, obwohl er doch nur eine einzelne Person ist. Das Gesetz, das für eine Art gilt und für sie in Kraft tritt, tritt auch für jeden einzelnen Menschen in Kraft.

kein Ton