Wort | Neunundzwanzigstes Wort - Zweites Kapitel | 795
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Ja einem aufmerksamen Blick fallen sogar durch das Zeugnis ihrer Früchte in jedem Ding das Licht einer Absicht, in jeder Sache der Strahl einer Willenskraft, in jeder Bewegung der Blitzstrahl eines freien Willens und in jedem Gebilde Flammen der Weisheit auf. Wenn es nun keine ewige Glückseligkeit gäbe, dann bliebe diese solide Ordnung nur auf eine zerbrechliche, innerlich hohle Form gestützt. Sie wird zu einer Ordnung, die trügerisch und wesenlos ist. Die Bedeutung und Verbundenheit und die Zusammenhänge, welche der Geist von Regelmaß und Wohlordnung sind, werden zunichte und gehen zu Grunde. Das heißt, was Wohlordnung erst zu einer Wohlordnung macht, ist die ewige Glückseligkeit. Weil dies aber nun so ist, setzt die Wohlordnung in dieser Welt ein Zeichen für die ewige Glückseligkeit.

Zweiter Punkt: In der Schöpfung der Welt wird eine vollkommene Weisheit erkennbar. In der Tat macht die Göttliche Weisheit, die eine Darstellung der Güte des Urewigen ist, in der Sprache all der Dinge, die der ganzen Welt förderlich sind und denen Beachtung geschenkt wird und (der Sprache) der Weisheiten, die ihrem Zweck dienlich sind, die ewige Glückseligkeit bekannt. Denn gäbe es keine ewige Glückseligkeit, dann müsste man in Selbstüberhebung alles, was in dieser Welt offensichtlich weise und nützlich ist, bestreiten. Da die Zehnte Wahrheit des »Zehnten Wortes« diese Wahrheit bereits sonnenklar gezeigt hat, begnügen wir uns damit.

Dritter Punkt: Dass es bei der Erschaffung der Dinge nichts Sinnloses und keine Verschwendung gibt, was nach dem Verstand, der Weisheit intuitiver Schlussfolgerung und Erfahrung feststeht, setzt ein Zeichen für die ewige Glückseligkeit. Der Beweis dafür, dass es bei der Erschaffung keine Verschwendung und nichts Sinnloses in der Schöpfung gibt, ist, dass der majestätische Schöpfer bei der Erschaffung jedes Dinges den kürzesten Weg, die naheliegendste Methode, die leichteste Art und die beste Qualität wählt und sich dafür entscheidet, und dass Er manchmal ein einzelnes Ding mit hunderten Aufgaben beauftragt und an ein dünnes, feines Ding tausend Früchte anhängt und als deren Ergebnis aus ihm hervorbringt. Da es nun einmal keine Verschwendung gibt und nichts Sinnloses geschieht, so wird es mit Sicherheit die ewige Glückseligkeit geben.

kein Ton