Wort | Neunundzwanzigstes Wort - Zweites Kapitel | 794
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aus der Welt des Befehls Gottes kommt und dem die Macht des Urewigen ein äußerlich sichtbares Kleid angezogen hat.

Das heißt also, wie die Gesetze, die kein Bewusstsein haben, aus dem Willen (Gottes) und aus der Welt Seiner Befehle kommen, immer oder meistens bestehen bleiben, so ist es für den Geist, der für sie eine Art Bruder ist, weil auch durch ihn der Wille (Gottes) in Erscheinung tritt und aus der Welt Seiner Befehle kommt, ein Fortbestand von noch größerer Bedeutung und es entspricht ihm dies noch weit mehr. Denn er verfügt über ein eigenes Dasein und ist Herr einer nach außen hin sichtbaren Wirklichkeit. Zudem ist (der Geist) noch mächtiger und erhabener als (die Gesetze), weil er über ein Bewusstsein verfügt. Zudem ist er langlebiger und kostbarer als (alle Gesetze), denn er verfügt über das Leben.

Zweiter Grundsatz

Es gibt eine Notwendigkeit für die ewige Glückseligkeit und der Majestätische, der uns diese Glückseligkeit schenken will, ist auch dazu in der Lage. Des Weiteren ist die Zerstörung des Kosmos und der Tod der Erde möglich. Und so wird es geschehen. Die Welt wieder neu zu beleben und die Wiederversammlung nach dem Tod herbeizuführen, ist möglich. Und so wird es auch geschehen. Nun wollen wir kurz und bündig diese sechs Fragen eine nach der anderen in der Weise erklären, dass sich der Verstand davon überzeugen lässt. Im »Zehnten Wort« wurden bereits Beweise auf einer Stufe angeführt, die das Herz auf die Stufe des vollkommenen Glaubens (iman-i kamil) emporsteigen ließen. Hier wollen wir sie aber in der Weise erklären, wie sie der Alte Said in seiner Abhandlung »Punkte« (Nokta) behandelt hat, um wenigstens den Verstand zu überzeugen und dessen Widerspruch zum Schweigen zu bringen. Es ist die ewige Glückseligkeit in der Tat eine Notwendigkeit. Ein sicherer Beweis, der aufzeigt, dass diese Notwendigkeit tatsächlich gegeben, ist eine Eingebung, die aus den folgenden »Zehn Punkten« zusammengefasst wurde.

Erster Punkt: Wenn man diesen ganzen Kosmos aufmerksam betrachtet, (sieht man), dass sich in ihm ein harmonisches Regelmaß und die Absicht einer Ordnung erkennen lässt. In jeder Hinsicht wird das Filtrat eines freien Willens, wird der Funke einer Absicht darin deutlich.

kein Ton