Wort | Zweiunddreißigstes Wort | 984
(925-1007)

Ferner noch sagt er dem Gläubigen: »Da dein Wille so begrenzt und deine Kraft nur so gering ist, überlass dich doch ganz der alles vermögenden Entscheidungskraft (irade) deines Meisters (malik)! Da all das, was du vermagst und selbst entscheiden kannst, nur so wenig ist, vertraue doch auf die Kraft des Allmächtigen (Qadir-i Mutlak)! Ist dein Leben auch nur kurz, so denke doch an das ewige Leben. Hast du auch nur eine kurze Spanne zu leben, so gibt es doch danach ein Leben, das nie vergeht; darum sorge dich nicht! Wenn deine Gedanken unklar sind, tritt in das sonnenklare Licht des Qur´an! Siehe, wie im Lichte des Glaubens jede einzelne Ayah des Qur´an an Stelle deiner mottengleichen Gedanken, jede einzelne einem Stern gleich dir ihr Licht sendet. Ist dann dein Hoffen grenzenlos und sind deine Schmerzen zahllose, so sind grenzenlos doch deine Belohnungen und eine unendliche Barmherzigkeit wartet auf dich. Ist überdies deine Sehnsucht auch grenzenlos und sind deine Ideale unendlich fern, so denke nicht weiter darüber nach und gräme dich nicht. Sie haben in dieser Welt nicht ihren Raum. Sie finden anderswo ihren Platz. Und der, welcher dir ihre Erfüllung gewährt, ist auch ein anderer.«

Und weiter sagt dir dein glaube: »Oh Mensch! Du bist nicht dein eigener Herr (malik). Du bist der Diener eines gewaltigen Herrn (Qadir) von unendlicher Macht, gehörst dem Barmherzigen in seiner Majestät voll grenzenlosen Erbarmens. Weil dies aber so ist, darum lade dir nicht selbst die Last deines Lebens auf deine eigenen Schultern, denn Er ist es, der dir das Leben gibt. Er ist es, der alles lenkt und leitet. Und ferner ist diese Welt nicht ohne Besitzer (sahib), sodass du dir deinen Kopf über die Last der Welt zerbrechen müsstest. Denke nicht über ihre Krisen nach und gräme dich nicht, denn ihr Besitzer (sahib) ist der Allwissende und Allweise. Auch du bist nur ein Gast. Deine Mitbeteiligung ist unnötig. Mische dich also nicht ein!

Überdies ist, was geschaffen wurde wie Mensch und Tier, nicht sich selbst überlassen, sind vielmehr mit Aufgaben betraut, dienen im Angesichte des Allweisen und Allbarmherzigen. Denkst du über ihre Schmerzen und Leiden nach, lass deine Seele (ruh) nicht in den Schmerz mit hineinziehen! Versuche nicht in deiner Liebe weiter vorne zu sein als die Barmherzigkeit ihres barmherzigen Schöpfers. Überdies liegen die Zügel, die alle Dinge lenken, die dir feindlich gesinnt sind, angefangen von einzelnen Krankheitskeimen bis hin zu weltweit verbreiteten Seuchen, Taifunen, Hungersnöten, Beben in den Händen dieses Allbarmherzigen und Allweisen. Er ist der Allweise: Unsinniges tut Er nicht. Er ist der Allbarmherzige: Seine Barmherzigkeit ist eine vielfältige. In jeder Arbeit, die Er tut, liegt irgendeine Art von Gnadenerweis.«

kein Ton