Wort | Zweiunddreißigstes Wort | 985
(925-1007)

Und weiter sagt der Glaube: »Diese Welt ist zwar eine vergängliche (fani), doch sie ist zugleich der Acker für die Bedarfsgüter einer ewigen Welt. Zwar ist sie flüchtig und nur vorübergehend, doch bringt sie bleibende Früchte hervor. Sie zeigt uns, wie in ihr die unvergänglich bleibenden Namen eines beständig bleibenden Herrn Ge-stalt gewinnen. Und ihrer Freuden sind zwar nur wenige und es gibt viel Leiden in ihr, doch die Gnadengaben des barmherzigen Erbarmers sind unvergängliche, echte Freuden. Was aber die Leiden betrifft, so bringen sie in Anbetracht des Lohnes Freuden für die Seele hervor.

Im übrigen genügt der Rahmen des Erlaubten für alle die Genüsse und Freuden und all das Wohlbehagen von Geist (ruh), Herz (qalb) und Seele (nefs). Überschreite nicht den Rahmen des Erlaubten! Denn außerhalb dieses Rahmens zieht ein einziges Vergnügen manchmal tausend Leiden nach sich. Es ist außerdem auch noch der Grund für den Verlust der Gnadengaben des Erbarmers, welche die wahren und immerwährenden Freuden sind. Des Weiteren lässt der Irrweg, wie wir oben erklärt haben, den Menschen bis zum Niedrigsten der Niedrigen in einen solchen Abfall hinabstürzen, dass keine Zivilisation und keine Philosophie noch einen Ausweg daraus zu finden vermag. Doch wenn auch kein menschlicher Fortschritt und keine Vervollkommnung der Wissenschaft den Menschen aus diesem Pfuhl der Finsternis wieder herauszuziehen vermag, so vermag doch der weise Qur´an den Menschen durch Glauben und gute Werke von seinem Abfall zum Niedrigsten der Niedrigen herauf zu höchsten Höhen (´ala-yi illiyin) emporzuziehen. Und er beweist mit absoluter Sicherheit, dass er ihn emporzuziehen vermag. Und er füllt diesen tiefen Pfuhl mit den Stufen einer geistigen Entwicklung und dem Rüstzeug geistiger Vollendung. Zudem vereinfacht und erleichtert er des Menschen lange Reise nach der Ewigkeit, die so voller Unruhen und Gefahren ist, ganz besonders. Er zeigt uns auch die Fahrzeuge, die eine Strecke von tausend, ja sogar fünfzigtausend Jahren in einem einzigen Tag überwinden können.

Überdies lehrt er, den Herrn in Seiner Majestät zu kennen, welcher König ist von Ewigkeit zu Ewigkeit und macht so den Menschen zu dessen Beamten, der Ihn anbetet und der Gast ist mit einem Auftrag von Ihm. So stellt (der Glaube) sicher, dass (der Mensch) sich sowohl im Gasthause, das diese Welt ist, als auch in den Wohnstätten des Zwischenreiches (nach dem Tode) und des Jenseits (nach der Auferstehung) in völliger Ruhe und Sicherheit bewegt.


kein Ton