Blitz | Zweiter Blitz | 13
(6-14)

Lass du Ärmster deine Klagen! Vertraue auf Gott vor dem Unglück! Denn wisse, dass ein Fehler ist, zu klagen, sich im Unglück noch zu plagen.

Hast du gefunden den, der dich plagte, wisse: Glück und Freundschaft und ein Geschenk umhüllt dir die Plage.

So lass denn nun dein Klagen! Danke! Es lächeln die Rosen. Es freut sich die Nachtigall.

Findest du Ihn nicht, dann wisse, dass die Welt liegt in Qualen, Vernichtung in ihr, Zerstörung in ihr.

Es droht dir eine Welt voll Unglück ( = Hölle) ! Was klagst du über dein kleines Missgeschick? Komm doch, vertraue!

Voll Vertrauen lache ihr ins Gesicht, der Plage! Auch sie wird lachen, die Plage. Wird lächelnd sich umwandelnd dir entschwinden.

Wenn man im Zweikampf den schrecklichen Feind anlächelt, wird er versöhnlich werden, wird seine Feindseligkeit lächerlich erscheinen, zusammensinken, vergehen. Wer dem Unglück mit Gottvertrauen begegnet, erreicht dies ebenso.

Zum Dritten: Jedes Zeitalter hat seine Besonderheit. In diesem Zeitalter der Gottvergessenheit hat das Unglück seine Form gewandelt. Zu bestimmten Zeiten und für bestimmte Menschen ist Unglück gar kein Unglück, sondern Wohlwollen Gottes. Da ich diejenigen, die von einer Krankheit oder einem Unglück betroffen sind, zur heutigen Zeit als glücklich betrachte ? unter der Voraussetzung, dass ihr Unglück nicht ihren Glauben berührt ? kommt es mir nicht in den Sinn, gegen Krankheit oder Unglück eingestellt zu sein. Und ich habe auch nicht das Gefühl, sie bedauern zu müssen. Denn immer wenn ein junger Kranker zu mir kam, stellte ich fest, dass er seine religiösen Verpflichtungen und auch das Jenseits viel ernster nahm als seine Alterskameraden. Hieraus schließe ich, dass Krankheit nicht ein Unglück ist für solche Menschen, sondern vielmehr eine Art Gnadengabe Gottes. Denn obwohl Krankheit in seinem ziemlich kurzen, vergänglichen irdischen Leben eine Belastung bewirkt, bringt sie ihm doch Gewinn für das ewige Leben, gilt als eine Art des Dienstes und der Anbetung. Würde er die Gesundheit finden, könnte er sicherlich im Rausche der Jugend und den Vergnügungen seiner Zeit nicht mehr die Einstellung bewahren, die er Zeit seiner Krankheit für sich gewonnen hatte, sondern würde sich vielleicht in Vergnügungen stürzen.

kein Ton