Blitz | Einundzwanzigster Blitz | 237
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Aber trotz aller Nachteile einer solchen Gütergemeinschaft ändert sich durch die Gemeinschaft im Wesentlichen nichts. Jeder einzelne ist wie einem Besitzer über das Ganze vergleichbar, wenn auch nur unter bestimmten Umständen und in gewisser Hinsicht; aber einen Vorteil davon hat er nicht. Nun gut...

Wenn dieser Grundsatz der Gütergemeinschaft in dem Bemühen um das Jenseits praktiziert wird, bewirkt er einen gewaltigen Gewinn ohne einen Nachteil. Denn der gesamte Besitz bringt es als ein Geheimnis mit sich, dass er vollständig in die Hände jedes einzelnen Teilhabers dieser Gesellschaft übergeht. Wenn nämlich von vier, fünf Männern, welche die Absicht haben, eine Gesellschaft zu begründen, einer Petroleum, einer einen Docht, einer einen Lampensockel, einer einen Zylinder und einer ein Streichholz herbeibringt, so können sie die Lampe entzünden. Jeder wird Besitzer einer vollständigen Lampe. Wenn dann jeder Gesellschafter je an einer Wand einen großen Spiegel hat, so erscheint in jedem einzelnen Spiegel zusammen mit dem ganzen Zimmer eine fehlerfreie und ungeteilte Lampe.

Genauso verhält es sich auch mit der gemeinschaftlichen Arbeit, was die jenseitigen Güter im Geheimnis der Wahrhaftigkeit, die Gesellschaft im Geheimnis der Brüderlichkeit, die Solidarität im Geheimnis der Eintracht betrifft: Die Summe dieser Gemeinschaftsarbeit und all das Licht, das aus ihr entspringt, wird jedem Einzelnen zur Gänze in seinem Arbeitsheft gutgeschrieben. Dies wurde so von allen Meistern und Heiligen geschaut und bezeugt und ist ein Erfordernis der allumfassenden Barmherzigkeit und der Freigiebigkeit Gottes.

Oh meine Brüder! Insha?allah wird materieller Gewinn euch nicht zu einem Konkurrenzkampf verführen. Aber, von dem Gesichtspunkt des Nutzens (für das Leben im) Jenseits ist es möglich, dass ihr euch täuschen lasst, so wie ein Teil der Ordensleute sich täuschen lässt. Aber wo ist da das bisschen persönlicher Verdienst und wo ist, entsprechend dem obigen Beispiel, Verdienst und Licht aus der gemeinsamen Arbeit?

Zweites Beispiel: Die Handwerker, die mit den Produkten ihrer handwerklichen Arbeit einen möglichst hohen Gewinn erzielen wollen, erwerben durch ihre Zusammenarbeit einen bedeutenden Reichtum. So haben zehn Leute, die Nähnadeln produzieren wollten, versucht, diese Stück für Stück herzustellen. Als Ergebnis dieser Einzelherstellung waren nur drei Nadeln täglich die Frucht eines solchen Ein-Mann-Handwerkes. Dann haben sich diese zehn Leute nach den Regeln einer Produktionsgemeinschaft vereinigt. Einer bringt Eisen, einer versorgt den Ofen, einer bohrt die Löcher, einer steckt das Material in den Ofen, einer spitzt die Nadeln an usw. Jeder einzelne beschäftigt sich nur mit einer Teilarbeit in seinem Nadelproduktionsbetrieb.

kein Ton