Blitz | Einundzwanzigster Blitz | 235
(229-240)

Da eine Überlieferung unseres Propheten Mohammed, mit dem Friede und Segen sei, lautet

»Ihr sollt euch den Tod, der die Genüsse bitter werden lässt und sie zunichte macht, oft ins Gedächtnis rufen.«

erteilt sie uns diese Verbundenheit als Lektion.

Da wir aber nicht die Berufung der Ordensleute haben, es uns vielmehr um Tatsachen geht, ist es nicht notwendig, dass wir uns nach Art der Ordensleute Bilder und Vorstellungen ausmalen. Außerdem stimmt das nicht mit dem wahren Weg überein. Wenn man versucht, sich die Folgen auszumalen, so sollte man nicht die Zukunft in die Gegenwart herüberholen, vielmehr von den Tatsachen ausgehend von der Gegenwart in die Zukunft hinüberdenken, sie in den Blick bekommen. In der Tat kann man seine eigene Leiche als einzige Frucht am Gipfel dieses kurzen Lebensbaumes betrachten, ohne dass es dazu einer Arbeitshypothese oder bildlichen Vorstellung bedürfte. So wie er dabei einzig seinen eigenen Tod erblickt, so erblickt er dort auch das Ende seiner Zeit, sobald er nur ein wenig zur anderen Seite hinübergeht. Sobald er noch ein wenig weiter zur anderen Seite hinübergeht, wird er auch Zeuge des Endes der Welt. So öffnet sich ihm der Weg zur vollkommenen Wahrhaftigkeit.

Ein zweiter Grund: In der Kraft eines durchforschten Glaubens und in dem Licht, das aufstrahlt, wenn wir über den Glauben nachsinnen, so wie er der Schöpfung immanent ist und uns in der Erkenntnis ihres Meisters gegeben wird, gelangen wir zu einer Art von (göttlicher) Gegenwart, bedenken, dass der barmherzige Schöpfer allgegenwärtig und allschauend ist, suchen bei keinen anderen nach Seinem Wohlwollen außer bei Ihm. Sich in Seiner Gegenwart noch mit Anderen zu beschäftigen, ja von ihnen Hilfe zu erwarten, widerspricht dem Anstand, den Seine (göttliche) Gegenwart erfordert. Zieht man dies in Betracht, so bewahrt man sich vor Scheinheiligkeit und gelangt zur Wahrhaftigkeit. Wie dem auch sei... es gibt dabei noch viele Grade und Abstufungen. Jeder hat daran seinen Anteil, zieht daraus seinen Nutzen und hat dementsprechend davon seinen Gewinn. Da in der Risale-i Nur viele Wahrheiten erwähnt wurden, die den Menschen vor der Scheinheiligkeit bewahren und zur Wahrhaftigkeit führen, überlassen wir das Weitere den übrigen Risale-i Nur Abhandlungen. Und so beenden wir diese hier.

Wir wollen hier nun zwei, drei unter sehr vielen Ursachen, die von der Wahrhaftigkeit weg- und zur Heuchelei hinführen, kurz erläutern.

kein Ton