Wort | Neuntes Wort - Tages- und Gebetszeiten | 52
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Und weiter noch ist sie jene Spanne, da bewiesen wird, dass nur derjenige der wahre König und Lenker der Welt, der wahre Angebetete (Ma’bud) und Geliebte (Mahbub) sein kann, welcher als der VollkommenAllmächtige (Qadiri Mutlaq) die Blätter, welche Tag und Nacht, Sommer und Winter, Diesseits und Jenseits bedeuten, so leicht wie die Blätter eines Buches umwendet, auf ihnen schreibt und darin wieder streicht und ändert und über all dies urteilt und herrscht.

So ist denn der Mensch in seiner Seele so unendlich hilflos und schwach, so unendlich armselig und hilfsbedürftig und darüber hinaus auch noch so unendlich tief in das Dunkel der Zukunft eingetaucht, von den Ereignissen ohne ein Ende hin und her geworfen, dass er in diesem Sinne zur Nachtzeit das Gebet verrichtet, und wie Abraham, mit dem der Friede sei, spricht:


»Ich liebe nicht die, welche untergehen!« (Sure 6, 76)

und an der Schwelle des Angebeteten ohne Anfang (Ma’budu Lemyezel) und des Geliebten ohne Ende (Mahbubu Layezal) Zuflucht nimmt und in dieser vergänglichen Welt, in diesem vergänglichen Leben und in dem Dunkel dieser Welt und in dem Dunkel einer solchen Zukunft den EwigBleibenden (Baqii Sermedi) flehentlich anruft und die barmherzige Zuneigung des Erbarmers, des Barmherzigen und das Licht Seiner Führung erahnt und ersehnt, welche ihm zu einem Stückchen eines ewigen Gastmahls (sohbeti baqiye) wird, einen Lichtschimmer über seine Welt ausbreitet, ihm darin für einige Minuten ewiges Leben aufleuchten lässt, ihm seine Zukunft erhellt, ihm die Wunden, welche der Tod seiner Freunde und alles Lebendigen und die Trennung von allem, was da ist, geschlagen haben, mit Balsam bestreicht. So vergisst denn auch er diese Welt, die ihn vorübergehend vergessen hat und sich vor ihm verbirgt, gießt im Weinen seines Herzens seinen Kummer an der Schwelle des Allbarmherzigen aus.

kein Ton