Wort | Neuntes Wort - Tages- und Gebetszeiten | 51
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Während er sich nun zur Shahada niedergesetzt hat, bietet er alle Segnungen und Gebete und guten Gaben des ganzen Lebens aller Schöpfung Gott in der Unvergänglichkeit Seiner Schönheit und Majestät, deren Thron niemals untergeht, zum Geschenk an, und, indem er Seinen ehrenwerten Botschafter * grüßt, seinen Bund mit Ihm erneuert und Seinen Befehlen gegenüber Gehorsam bezeigt, seinen Glauben erneuert und bestärkt und die Ordnung und Weisheit jenes kosmischen Schlosses betrachtet bezeugt er die Einheit (Vahdaniyet) seines majestätischen Baumeisters, bezeugt auch die Sendung Mohammeds aus Arabien, mit dem Friede und Segen sei, der die Königsherrschaft Gottes (Rububiyet) ausgerufen, den Weg zum Erlangen Seines Wohlgefallens verkündet und die Zeichen aus dem Buch des Alls erklärt hat.

Dies alles beinhaltet die Verrichtung des Abendgebetes. Wer nicht versteht, was für eine feinsinnige und lautere Aufgabe, was für ein ehrenvoller und angenehmer Dienst, wie schön und willkommen eine solche Anbetung, welch gewichtige Wahrheit in ihr enthalten, welch ewiges Gastmahl in dieser vergänglichen Herberge es ist, und welch immerwährende Glückseligkeit, wie könnte der noch ein Mensch genannt werden!...

Die Zeit des Nachtgebets ist die Zeit, da auch die letzten noch verbliebenen Spuren des Tages am Horizont verschwinden und sich die Welt der Nacht an seiner Stelle ausbreitet. Sie erinnert an die Lenkung und Leitung des Herrn, wenn Er in Seiner Majestät Tag und Nacht aufeinander folgen lässt, wenn Er ein weißes Blatt in ein schwarzes verwandelt und Sein vollkommenes Walten über Sonne und Mond verfügt, der die grünen Seiten mit den herrlichen bunten Blumen des Sommers in die weißen Seiten mit den kalten Eisblumen des Winters verwandelt.

Überdies lässt sie, wie im Laufe der Zeit auch noch die letzten Spuren der Bewohner des Grabes aus dem Lande der Lebenden getilgt werden und sie ganz und für immer in eine andere Welt hinübergehen, darin das göttliche Wirken des Schöpfers ahnen, der ins Land der Lebendigen beruft und in das Land der Toten abberuft. Sie ist zudem die Zeit, die an das Walten der Majestät Gottes (Djelal), des Schöpfers der Himmel und der Erde und die Manifestation Seiner Schönheit (Djemal) gemahnt, wenn nach dem vollkommenen Zerfall dieser engen, vergänglichen, winzigen Welt, die in einem gewaltigen Todeskampf liegt, sich eine weite, bleibende, gewaltige jenseitige Welt entfaltet und die an dieses Wirken Gottes erinnert.

kein Ton