Wort | Zweiundzwanzigtes Wort - Tauhid | 441
(407-461)

»Könntest Du diesen riesigen Stein, der unseren Lebensweg den Bach hinunter versperrt, hinwegräumen?« Ja könnte man etwa in gleicher Weise den Allmächtigen-Allweisen (Qadir-i Hakiem), den Freigiebigen-Allbarmherzigen (Kerim-i Rahim), der Himmel und Berg und Erde in sechs Tagen erschaffen hat und sie zu allen Zeiten füllt und leert, fragen: »Könntest Du die Erde über uns, die uns den Weg zu Deinem Gastmahl in der Ewigkeit versperrend vor uns ausgebreitet ist, hinwegräumen? Würdest Du uns etwa aus dem Erdreich emporführen und könntest Du es dann aufs Neue unter uns ausbreiten?« Läge dies etwa fern aller Betrachtung?

Du hast nun das Siegel der Einheit (Tauhid) gesehen, welches das Antlitz der Erde im Sommer trägt. Nun siehe! Es zeigt sich da ganz offensichtlich der Stempel der Einheit Gottes (Vahidiyet), der im Frühling auf der gewaltigen Lenkung und Leitung der Erde durch den Allsehenden und Allweisen sichtbar wird. Denn diese Tätigkeit wird in ihrem absoluten Umfang, trotz ihrer unbegrenzten räumlichen Ausdehnung, zugleich auch in ihrer vollendeten zeitlichen Ausdehnung und trotz dieser Geschwindigkeit in absoluter Freigiebigkeit, in absoluter Ordnung und vollendeter Kunstfertigkeit und als eine vollkommene Schöpfung sichtbar. Sie ist ein Stempel, der nur jenem gehören kann, der ein grenzenloses Wissen und eine unendliche Macht besitzt.

Wir sehen in der Tat, dass sich Schöpfung, Lenkung, Leitung und Wirksamkeit Gottes über die ganze Erdoberfläche in unbegrenzter Ausdehnung erstreckt. Des Weiteren vollendet sich das Werk bei aller räumlichen Ausdehnung auch in der zeitlichen Ausdehnung (d.h. der Frühling erstreckt sich räumlich und zeitlich gleichzeitig über die ganze Erde).

kein Ton