Wort | Achtundzwanzigstes Wort | 783
(778-787)

Da es aber in dieser von Leid und Unruhe heimgesuchten, so engbegrenzten Welt nun einmal so ist, dass der Kleinste mit dem Größten zusammen ist, besteht zwischen ihnen ein Unterschied wie zwischen der Erde und dem Siebengestirn. Mit Sicherheit bekommt jeder von beiden von dem Tisch des gnädigen Erbarmers seinen Anlagen entsprechend (in dieser Welt) seinen Anteil, während im Paradies, dem Ort der Glückseligkeit in der Ewigkeit diejenigen, diejenigen zusammen sein werden die einander in Freundschaft verbunden sind. Auch wenn der Paradieseshimmel, in dem sie sich befinden, verschiedenartig ist, bildet dies kein Hindernis für ihr Zusammensein. Denn: Obwohl die acht Schichten des Paradieses übereinander liegen, ist doch das gemeinsame Dach aller, der gewaltige, große Thron Gottes. Es gibt dort z.B. gemauerte Ringe um einen Bergkegel, die in sich geschlossen sind und vom Boden bis zum Gipfel übereinander verlaufen. Diese Ringe stehen zwar übereinander, doch hindert keiner von ihnen, die Sonne zu sehen (die über ihnen allen scheint). Sie können einander durchdringen und einer kann zu dem anderen hinüber schauen. Genauso weisen verschiedene Überlieferungen der Hadithe darauf hin, dass die Paradiese in ihren verschiedenen Formen einander ähneln.

Frage: In den Hadithen heißt es: »Obwohl die Huris siebzig Kleider übereinander tragen, kann man dennoch bis auf das Knochenmark ihrer Beine hindurch blicken.« Was soll das heißen? Was bedeutet es? Welche Art von Schönheit ist damit verbunden?

Antwort: Die Bedeutung dessen ist von großer Schönheit und diese Schönheit ist besonders lieblich. Das ist folgendermaßen (zu verstehen): In dieser hässlichen, toten, starren und zum größten Teil aus äußeren Schalen bestehenden Welt gilt etwas bereits als schön, wenn es in unseren Augen als schön erscheint und nichts weiter daran zu finden ist, was ungewöhnlich wäre. In dem Paradies aber, das schön, lebendig, glänzend, nur Mark ohne Gehäuse und Kern ohne Schale ist, wollen alle Sinnesorgane, wie die Augen und alle diese subtilen Wahrnehmungsorgane des Menschen, die der lieblichen Huris und die der Frauen aller Welt im Paradies, die den Huris ähneln und noch schöner als sie aus dieser Welt dahin gegangen sind, im Paradies jedes ihren Anteil an den verschiedenen Genüssen und allen Geschmacksarten erhalten. Das heißt, diese Hadithe weisen darauf hin, dass jeder Sinn, jede Feinheit in allem, angefangen von der Schönheit des obersten Kleides bis zum Knochenmark eine Quelle des Genusses findet.

kein Ton