Wort | Zweiunddreißigstes Wort | 930
(925-1007)

Da wendet sich der Prätendent um und sagt wiederum mit der Zunge seiner pharaonengleichen Philosophie: »Da du nun einmal nicht dein eigener Herr und Meister bist, sondern nur ein Diener, darum gehörst du im Namen der Ursachen mir.« Es erwidert ihm die Sonne im Namen von Recht und Wahrheit und in der Sprache dienender Anbetung: »Ich kann nur einem solchen Herrn gehören, der mich und meinesgleichen und all die hohen Sterne erschuf, ihnen an Seinem Himmel in vollkommener Weisheit ihren Platz angewiesen hat, sie als vollendet schöne Schmuck-stücke in majestätischer Pracht ihre Bahnen ziehen lässt.«

Da sagt der Prätendent in seinem Herzen: »Die Sterne erscheinen mir in Haufen und Spiralnebeln, wie chaotisch über den ganzen Himmel verteilt. Vielleicht kann ich bei ihnen etwas für meine Mandanten (und in deren Namen) gewinnen.« So sagt er sich und tritt unter sie. Er sagt ihnen im Namen der Ursachen, im Auftrag seiner Götzen und in der Sprache der gegen Gott rebellierenden Philosophie und so wie die Sternenanbeter sagen: »Da ihr so weit verstreut seid, steht ihr unter der Herrschaft verschiedener Herrscher.« Daraufhin sagt ein Stern anstelle aller Sterne: »Wie verblendet, wie so ohne Verstand und so töricht bist du und hast gar keine Augen, sodass du das Siegel der Einheit und die Prägung der Einzigartigkeit auf unserem Antlitz nicht siehst und nicht wahrnimmst. Du kennst unsere Hohe Ordnung (nizam) und die Gesetze und Vorschriften unseres Dienstes nicht. Du denkst so, als seien wir ein ungeordneter Haufe. Doch wir sind Kunstwerke und Diener eines Herrn, der Ein-Einziger (Vahid-i Ahad) ist, und der über die Himmel, die für uns den Meeren gleich sind, und den Kosmos, der uns wie ein Baum ist (an dem wir die Früchte sind), und das Weltall, in dem wir uns ergehen, die Verfügungsgewalt hat. Wir sind wie die Lichter einer Flotte, leuchtende Zeugnisse für die Vollkommenheit Seiner Herrschaft. Wir sind lichtvolle Beweise und Bekanntmachungen Seiner königlichen Herrschaft. Jede unserer Gruppen ist ein Diener des Lichtes, der auf dem Territorium Seines Königreiches in den erhabenen, niederen, weltlichen, nachweltlichen und jenseitigen Wohnstätten die Pracht Seines Königreiches zeigt und sein Licht in sie hinein trägt.

In der Tat ist jeder von uns ein Wunder der Macht des Einen und Einzigartigen (Vahid-i Ahad), jeder eine wohlgeordnete Frucht am Baum der Schöpfung, jeder ein lichtausstrahlender Beweis der Gegenwart (Vahdaniyet), jeder eine Wohnstatt, jeder ein Flugzeug und jeder ein Gebetsraum der Engel, jeder eine Lampe, jeder eine Sonne der hohen Welten, jeder ein Zeuge für das Königreich der Herrschaft (Gottes), jeder ein Schmuckstück, jeder ein Schloss, jeder eine Blume des Weltalls, jeder ein Leuchtfisch am Meere und jeder ein schönes Auge im Antlitz des Himmels *. In der Gesamtheit unserer Sterne geht die Stille gepaart mit Frieden, Bewegung mit Weisheit, Schönheit in der Kunst mit Majestät und Schönheit in der Schöpfung mit Wohlgeordnetheit und vollendete Kunst mit Wohlausgewogenheit. Daher machen wir unseren majestätischen Schöpfer mit zahllosen Zungen, Seine Gegenwart, Seine Einheit, Seine Einzigartigkeit und Seine Attribute mit Seiner Schönheit, Seine Majestät und Seine Vollkommenheit, vor dem ganzen Kosmos bekannt. Da nun aber du, ein Diener wie wir, die wir überaus aufrichtig, rein, gehorsam und dienstbereit sind, uns beschuldigst in einem Chaos zu leben, ohne jede Ordnung, ja geradezu als herrenlose Vagabunden, hast du dir eine Ohrfeige verdient.«

kein Ton