Wort | Zweiunddreißigstes Wort | 974
(925-1007)

Des Weiteren schmückt und erleuchtet Er sie in einer Weise, dass die Bedeutung von Güte und Freigiebigkeit die Vorherrschaft übernehmen, sodass alle jene schön verzierten Dinge, alle jene leuchtenden und strahlenden Kunstwerke, zur leibhaftigen Güte, zur Person gewordenen Freigiebigkeit werden. Sie rezitieren die Namen »der Gütige (Latif) und der Freigiebige (Kerim)«. Was demnach diese Güte und diese Freigiebigkeit dazu führt, in dieser Art in Erscheinung zu treten, sind mit Sicherheit die Begriffe »sich liebenswert machen« und »sich bekannt geben«. Das heißt, Er will sich für die lebenden Wesen liebenswert machen und den mit Bewusstsein begabten Wesen bekannt geben, wie sich hinter den Namen »der Gütige und der Freigiebige« die Namen »der Freund (Vedud) und der Offenbarte (Ma´ruf)« herauslesen lässt, was man aus der Sprache heraus hört, mit der ein Kunstwerk zu uns spricht. Dann beschenkt Er jene schön verzierten Formen des Daseins, jene schönen Geschöpfe mit wohlschmeckenden Früchten und mit wunderbaren Ergebnissen und verwandelt diesen Schmuck (d.h. Früchte und Ergebnisse) in Geschenke und Güte in Barmherzigkeit. Damit finden die Namen »der Schenker« (Mun´im) und »der Barmherzige« (Rahim) ihren Ausdruck. Hinter dem, was nach außen hin wie ein Schleier erscheint, wird die Darstellung dieser beiden Namen erkennbar.

Was aber diesen Barmherzigen, diesen Gastfreundlichen, der absolut frei von allen Bedürfnissen ist, dazu führt, in dieser Art in Erscheinung zu treten, ist, dass Er sein Erbarmen und sein Mitleid zeigen will, woraus sich die Namen »der Mitleidige« (Hannan) und »der Erbarmer« (Rahman) ablesen lassen und zur Darstellung gelangen. Was aber diesen Willen, sich zu erbarmen und Mitleid zu haben, dazu veranlasst, sich auch zu zeigen, ist mit Sicherheit eine wesensgemäße Schönheit und Vollkommenheit, die in Erscheinung treten will. Sie bewirkt es, den Namen »der Schöne« (Djemil) und die Namen »der Freund und der Barmherzige« (Vedud, Rahim), die in dem Namen »der Schöne« (Djemil) enthalten sind, zu rezitieren. Denn, die Schönheit liebt man um ihrer selbst willen. Die Schönheit und der, dem sie zu Eigen ist, lieben einander. So sind sie zugleich Liebender (husn) und Geliebter (muhabbet). Auch die Vollkommenheit wird um ihrer selbst willen geliebt, geliebt, ohne dass es dafür einen Grund gäbe. Sie sind sowohl Liebender (muhib) als auch Geliebter (mahbub). Eine Schönheit, die in unendlichem Maß vollkommen ist, und eine Vollkommenheit, die in unendlichem Maße schön ist, wird nun einmal in unendlichem Maße geliebt und verdient, in jeder Weise geliebt zu werden. Mit Sicherheit wollen sie dadurch bekannt geben, dass sie ihre Erscheinungen und ihren Widerschein in den Spiegeln und den Fähigkeiten der Spiegel entsprechend sehen und die anderen sehen lassen.

kein Ton