Und was mir noch zu diesem Thema einfällt, sage ich im Gegensatz zu den Kennern der Wahrheit, ja sogar zu Imam-i Rabbani, der mein Lehrer ist: Dieses mächtige, strahlende Empfinden, das der Prophet Jakob, mit dem der Friede sei, gegenüber Joseph, mit dem der Friede sei, empfand, war nicht Liebe (muhabbet) oder Leidenschaft (ashk), sondern Mitgefühl (shefqat), denn Mitgefühl (shefqat) ist weit wirksamer, strahlender, erhabener und reiner als Liebe (muhabbet) und Leidenschaft (ashk) und dem Stande (maqam) eines Propheten würdiger, doch wenn Liebe (muhabbet) und Leidenschaft (ashk) zu Personen (mahbub) und Geschöpfen im weltlichen Sinne allzu heftig wird, sind sie dem erhabenen Rang (maqam) eines Propheten nicht mehr würdig. Das heißt, dass die Empfindungen Jakobs (mit dem Friede sei), die der weise Qur’an auf eine so glänzende, so wunderbare Art, in einer so glänzenden Weise aufzeigt und die ein Mittel sind, um zu dem Namen »er-Rahiem (der Erbarmer)« zu gelangen, eine erhabene Stufe (maqam) des Mitgefühls (shefqat) darstellen.
Was aber die Leidenschaft (ashk) betrifft, die ein Mittel ist, um zu dem Namen »der Freund (Vedud)« zu gelangen, so findet sie sich in der Geschichte von der Liebe (muhabbet) Dhu-leichas zu Joseph, mit dem der Friede sei. Das heißt, der Qur’an als ein Wunder in seiner Verkündigung zeigt, in welchem Grade die Empfindungen von Hazret-i Yakub, mit dem der Friede sei, höher sind als die entsprechenden Empfindungen Dhu-leichas, sodass Mitgefühl (shefqat) in gleichem Grade höher anzusehen ist als Leidenschaft (ashk). Weil aber mein Meister, Imam Rabbani, Leidenschaft im weltlichen Sinne für den Rang (maqam) eines Propheten als nicht ganz passend erachtete, sagte er: »Da die Schönheit Josefs, mit dem Friede sei, von der Art jenseitiger Schönheit war, so war auch die Liebe zu ihm nicht von weltlicher Art, sodass sie hätte ein Fehler sein können.« Ich aber sage: »Meister! Das ist eine diffizile Auslegung.